„Bei gleißendem Sonnenschein“: Warum leuchtet Hamburgs „Blue Port“ auch tagsüber?
Hamburgs Denkmäler sollen nachts nicht mehr angestrahlt werden, aber die Lichtinstallation „Blue Port“ leuchtet auch bei hellem Sonnenschein? Anwohner des Fischmarktes prangern Stromverschwendung an – Lichtkünstler Michael Batz weist den Vorwurf zurück.
Alexander Grünberg blickt von seiner Wohnung aus direkt auf die Werft Blohm+Voss, die während der diesjährigen „Blue Port“-Tage vom 19. bis 28. August wieder in blauem Licht erstrahlte. Was ihn sauer macht: „Es brennen diese blauen Leuchtstoffröhren tatsächlich den ganzen Tag über. Bei gleißendem Sonnenschein!“ Ignoranz und fehlendes Verantwortungsbewusstsein wirft er den Verantwortlichen vor.
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Hamburgs Denkmäler sollen nachts nicht mehr angestrahlt werden, aber die Lichtinstallation „Blue Port“ leuchtet auch bei hellem Sonnenschein? Anwohner des Fischmarktes prangern Stromverschwendung an – Lichtkünstler Michael Batz weist den Vorwurf zurück.
Alexander Grünberg blickt von seiner Wohnung aus direkt auf die Werft Blohm+Voss, die während der diesjährigen „Blue Port“-Tage vom 19. bis 28. August wieder in blauem Licht erstrahlte. Was ihn sauer macht: „Es brennen diese blauen Leuchtstoffröhren tatsächlich den ganzen Tag über. Bei gleißendem Sonnenschein!“ Ignoranz und fehlendes Verantwortungsbewusstsein wirft er den Verantwortlichen vor.
Darum leuchtet Hamburgs „Blue Port“ auch tagsüber
Michael Batz, Lichtkünstler und Erfinder des „Blue Port“, zeigt sich im Gespräch mit der MOPO betrübt: „Wir gehen sehr verantwortlich mit dem Thema Energie um. Grundsätzlich soll die blaue Beleuchtung um 21 Uhr an- und um 1 Uhr ausgeschaltet werden. Wir hatten aber technische Probleme mit der per Funk gesteuerten Zeitschaltuhr bei Blohm+Voss und dem Terminal. Das war keine böse Absicht.“
Probleme mit dem Funkkreis seien der einzige Grund gewesen, warum das blaue Licht in der Nacht vom 20. auf den 21. August, also während der „Cruise Days“, durchgehend auf der Werft und dem Terminal leuchtete: „Dass die Abschaltung nicht geklappt hat, schmerzt uns selbst am meisten.“
Stromverschwendung beim „Blue Port“ in Hamburg? „Wir sind sehr sparsam“
Ist die Kunstaktion, die den Hafen alle zwei Jahre für einige Abende in blaues Licht hüllt, angesichts der allgemeinen Aufrufe zum Stromsparen, nicht ohnehin aus der Zeit gefallen? Nein, betont der Träger des Bundesverdienstkreuzes: „Die 58-Watt-Leuchtröhren, die wir für die Aktion zusätzlich installieren, verbrauchen am Abend ungefähr so viel wie sieben E-Autos. Wir sind sehr sparsam.“
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Tatsächlich sind laut Hamburg Marketing-Sprecher Sascha Albertsen 80 Prozent der Lichter, die beim „Blue Port“ leuchten, ohnehin vorhanden und bekommen nur für ein paar Tage eine blaue Folie. Das erkläre auch den Eindruck der Fischmarkt-Anwohner, dass die Werft plötzlich auch tagsüber angestrahlt werde.
Albertsen: „Das sind die Lichter, die aus Sicherheitsgründen ohnehin immer angeschaltet sind, ohne dass die Anwohner das tagsüber bemerken. Die fallen nur auf, wenn sie durch die Folie blau strahlen.“