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Der erste Prototyp des „Mover“: Der Kleinbus soll bald autonom durch Hamburg fahren.
  • Der erste Prototyp des „Mover“: Der Kleinbus soll bald autonom durch Hamburg fahren.
  • Foto: Florian Quandt

Sieht aus wie ein Raumschiff: Dieser Roboter-Bus rollt bald durch Hamburg

Im Inneren sind runde Sitzbänke eingebaut, die Platz für etwa zehn Leute bieten und in blaues Licht getaucht sind: Das neue Fahrzeug der Hochbahn sieht auf den ersten Blick aus wie ein kleines Raumschiff. Der Clou: Vorne sitzt kein Fahrer mehr. Mithilfe von Künstlicher Intelligenz ist der Kleinbus vollkommen autonom unterwegs. Schon sehr bald sollen die ersten dieser Fahrzeuge auf Hamburgs Straßen unterwegs sein. Wie funktioniert das Konzept und welche Routen werden die Busse abfahren?

Für Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) ist das Fahrzeug mit dem Namen „Mover“ eine Ergänzung für den bis 2030 angestrebten sogenannten Hamburg-Takt. „Wir wollen erreichen, dass allen Hamburgern innerhalb von fünf Minuten ein Verkehrsmittel zur Verfügung steht, egal wo sie in der Stadt sind“, sagte er bei der Präsentation am Donnerstag. „Der Mover kann den öffentlichen Nahverkehr in die äußeren Bereiche der Stadt bringen.“

„Mover“ der Hochbahn funktioniert auch als On-Demand

Wie die Unternehmen „Moia“ und „hvv hop“, sollen die Hochbahn-Busse als On-Demand-Verkehre funktionieren. Das heißt, Fahrgäste können über die HVV-Switch-App künftig einen „Mover“ zu einem entsprechenden Tarif bestellen, der auf dem Weg zum Ziel noch andere Fahrgäste aufsammelt. Platz ist in den Bussen für insgesamt 15 Personen: Zehn Steh- und fünf Sitzplätze. Zusätzlich gibt es eine automatische Rampe für Rollstuhlfahrer.

So sieht es im Inneren des autonomen Hochbahn-Kleinbusses aus. picture alliance/dpa/Markus Scholz
So sieht es im Inneren des autonomen Hochbahn-Kleinbusses aus.
So sieht es im Inneren des autonomen Hochbahn-Kleinbusses aus.

Entwickelt werden die „Mover“ von „Holon“, einem Tochterunternehmen der „Benteler-Gruppe“, die in 78 Fabriken weltweit Autos produziert. Geschäftsführer Marco Kollmeier kündigte an, dass die Fahrzeuge an den Komfort eines Pkw herankommen werden. „Denn nur so überzeugen wir Menschen, auf ihr eigenes Auto zu verzichten“, sagte er. „Im Inneren gibt es Bildschirme mit individuellen Informationen für die Fahrgäste, denn der Fahrer wird ja nicht mehr vor Ort sein.“ Im Notfall könnten natürlich Personen aus einer Kommandozentrale heraus immer eingreifen.

Ab Ende 2024 fahren die ersten „Mover“ durch die Stadt

Ab Ende 2024 sollen die ersten fünf bis sechs „Mover“ testweise mit einer Höchstgeschwindigkeit von 60 Kilometern pro Stunde durch Hamburg rollen – allerdings nur in einem festgelegten Bediengebiet. Die genaue Route steht noch nicht fest, es soll wohl aber ein etwa stadtteilgroßer Bereich sein, der sowohl die Innenstadt als auch äußere Areale abbildet.

Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) setzt große Hoffnungen auf den autonomen Kleinbus der Hochbahn. picture alliance/dpa/Markus Scholz
Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) setzt große Hoffnungen auf den autonomen Kleinbus der Hochbahn.
Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) setzt große Hoffnungen auf den autonomen Kleinbus der Hochbahn.

Im ersten Quartal 2025, so der Plan, können dann die ersten Personen in diesem Gebiet damit befördert werden. Dann sollen die Fahrzeuge in Serie produziert werden und immer weiter in die äußeren Bereiche der Stadt vordringen. Auf die normalen Buslinien werden die „Mover“ keinerlei Einfluss haben.

„Es ist doch wie vor 100 Jahren, als das Auto erfunden wurde. Keiner konnte sich damals vorstellen, dass es mal das Pferd ersetzen würde“, sagte Hochbahn-Chef Henrik Falk. „Wir sind gerade an einem Wendepunkt und den werden wir hier in Hamburg live erleben.“ Bis dahin kann der „Mover“ noch bis Ende August 2023 im Automuseum Prototyp in der HafenCity zu den allgemeinen Öffnungszeiten besichtigt werden.

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