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Passanten auf dem Rathausmarkt nahe den Alsterarkaden vor dem Passagenviertel und Fernsehturm.
  • Passanten am Hamburger Rathausmarkt in der Innenstadt (Archivbild)
  • Foto: picture alliance/dpa | Jonas Walzberg

Shoppen ohne Maske und Abstand? So lief der 2G-Start in Hamburgs Geschäften

Das seit Samstag in Teilen des Hamburger Einzelhandels mögliche 2G-Optionsmodell wird von den Geschäftsleuten bislang kaum angenommen. Bisher „beobachten wir ein Abwarten“, sagte die Hamburger Geschäftsführerin des Handelsverbands Nord, Brigitte Nolte. In Gastronomie und Kultur sei es ähnlich gewesen. „Wir sind gespannt, wie es im Weihnachtsgeschäft angenommen wird.“

Seit Samstag können Einzelhändler und etwa Friseure entscheiden, nach 2G nur noch Geimpfte und Genesene zu bedienen, so steht es in der neuen Hamburger Corona-Eindämmungsverordnung. Dann entfallen einerseits Masken- und Abstandspflicht, andererseits dürfen Ungeimpfte die Läden nicht mehr betreten.

Ausgenommen vom Optionsmodell sind beim Handel Angebote des täglichen Bedarfs wie Supermärkte, Drogerien oder Apotheken. Dort sollen auch Ungeimpfte weiter einkaufen können. Unter 18-jährige Ungeimpfte können hingegen weiter auch an 2G teilnehmen.

Das denken Hamburger Geschäftsführer über 2G

Der Inhaber des Schreibwarenladens „Schreibkultur“ in Hamburg-Bergedorf, Ralph Ottensmeyer, nutzt das 2G-Modell nicht. „Der Grund ist, dass sich das für unseren kleinen Schreibwarenladen nicht lohnt.“ Gleichwohl finde er es gut, dass es die Regelung gebe – und fügte an: „Ich würde mir wünschen, dass wir bald die Masken weglassen können, dann wäre es noch ein bisschen schöner.“


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Ähnlich äußerte sich die Geschäftsführerin des Bergedorfer Herrenausstatters Willhoeft, Martina Willhoeft: „Das machen wir nicht mit.“ Denn dann müsste jeder Kunde an der Tür auf seinen Impf- oder Genesenenstatus hin kontrolliert werden, was im Tagesgeschäft kaum möglich sei. „Zum anderen möchten wir auch alle Kunden gerne beraten und nicht einige ausschließen.“

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Die Geschäftsführerin des Juwelier- und Goldschmiedegeschäfts Jean Koch, Birgit Koch-Schallenberg, sagte, sie verzichte ebenfalls auf das 2G-Optionsmodell. Man wolle keinen Kunden ausschließen, sagte sie. Viele hätten sich auch schon an die bisherigen Regeln gewöhnt. Es habe sich eingespielt, dass man eine Maske trage. „Wir hoffen halt einfach, dass sich immer mehr Leute impfen lassen und das Thema irgendwann nicht mehr nötig ist.“

Corona-Zahlen in Hamburg steigen stetig weiter

Hamburg hatte Ende August als erstes Bundesland das 2G-Optionsmodell für sogenannte Publikumseinrichtungen eingeführt. Seither haben schon viele Restaurants, Bars, Kinos und weitere Einrichtungen davon Gebrauch gemacht. Dazu müssen sie sich beim Senat anmelden.

Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen in Hamburg steigt unterdessen weiter. Am Samstag gab die Gesundheitsbehörde die Zahl der Fälle pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen mit 99,0 an – nach 94,3 am Freitag und 60,5 vor einer Woche. Die Zahl der Menschen, die seit Beginn der Pandemie im Zusammenhang mit dem Virus gestorben sind, erhöhte sich den Angaben zufolge um 16 auf 1782.

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Am Samstag kamen 266 Neuinfektionen hinzu. Das waren zwar 73 weniger als am Freitag, aber 89 mehr als am Samstag vor einer Woche. Seit Beginn der Pandemie haben sich nach Angaben der Gesundheitsbehörde damit mindestens 96.279 Hamburger mit dem Coronavirus infiziert; 90.000 von ihnen gelten nach Schätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) als genesen. In den Hamburger Kliniken wurden laut Behörde mit Stand Freitag 116 Covid-19-Patienten behandelt, einer mehr als am Vortag. Die Zahl der Intensivpatienten wurde unverändert mit 34 angegeben. (mp/dpa)

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