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Schlange vor der Handelskammer
  • Impfen ohne Termin in der Handelskammer: Lang zieht sich die Schlange der Wartenden
  • Foto: Patrick Sun

Zoff bei Impftermin in Handelskammer: Polizei rückt an

Die Nerven liegen bei einigen offenbar blank: Weil sie nicht einsahen, dass sie mit dem Boostern noch nicht dran sind, rasteten ein Mann und eine Frau bei der Impfaktion in der Handelskammer am Freitag aus. Es kam zu Pöbeleien und sogar zu Handgreiflichkeiten gegen das Impfteam. Die Polizei musste anrücken.

Wie die Polizei auf MOPO Nachfrage bestätigte, mussten in zwei Fällen Streifenwagen am zum Adolphsplatz anrücken. Zunächst gegen 15.40 Uhr wegen einer Frau, die dort erschienen war um sich „Boostern“ zu lassen. Weil ihre Zweitimpfung aber erst vier Monate her lag, wurde sie abgewiesen und machte lautstark ihren Unmut kund. Die eingesetzten Polizisten beruhigten die Dame und geleiteten sie nach draußen.


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Tatsächlich herrscht Verwirrung über den besten Booster-Zeitpunkt, seit Gesundheitsminister Spahn angesichts von Impfdurchbrüchen das Boostern bereits nach fünf Monaten befürwortet, die Stiko aber eine Frist von sechs Monaten zwischen der zweiten und dritten Impfung empfiehlt, so, wie es auch in der Zulassung der mRNA-Impfstoffe steht. Die städtischen Ärzte halten sich streng an die Stiko-Empfehlung, Hausärzte können davon abweichen.

Impfung verweigert – Polizei muß anrücken

Um 17.08 Uhr alarmierten die Impfärzte in der Handelskammer erneut die Polizei, die wieder eine Streifenwagenbesatzung losschickte. Diesmal sorgte ein Mann für Probleme. Auch er wollte sich eine Booster-Impfung abholen, hatte die letzte Impfung aber ebenfalls erst vor vier Monaten erhalten. Auch er soll laut Polizei verärgert über die Abweisung gewesen sein und geschrien haben. Laut Augenzeugen sei es gar zu Handgreiflichkeiten gekommen. Die Polizisten beruhigten den Mann und geleiteten ihn aus dem Gebäude.

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Bei Impfaktionen an öffentlichen Orten kommt es regelmäßig zu großem Andrang und stundenlangen Wartezeiten, bisher allerdings musste nie die Polizei einschreiten. Martin Helfrich, Sprecher der Gesundheitsbehörde, zeigt sich erschüttert über den unflätigen Umgang mit den Impfteams in der Handelskammer: „So ein Verhalten ist inakzeptabel und führt dazu, dass sich die ohnehin lange Wartezeiten noch verlängern. Außerdem ist es unsolidarisch und medizinisch nicht angezeigt, bereits nach vier Monaten eine Auffrischungsimpfung zu verlangen.“

Der Impfschutz erlösche keinesfalls nach sechs Monaten und es sei auch nicht geplant, Geimpfte nach sechs Monaten zu Ungeimpften zu erklären, so Helfrich: „Es ist auf jeden Fall sinnvoll, sich zunächst an seinen Hausarzt zu wenden, selbst, wenn der einen Termin erst in einigen Wochen anbietet.“

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