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Aurubis in Hamburg verschärft nach Betrug und Diebstahl seine Sicherheitsmaßnahmen.
  • Aurubis in Hamburg hat nach Betrug und Diebstahl seine Sicherheitsmaßnahmen verschärft.
  • Foto: picture alliance/dpa/Markus Scholz

Schon wieder bei Aurubis: Nächster Edelmetalldieb geschnappt!

Während derzeit sechs Männern der Prozess gemacht wird, die dem Kupferproduzenten Aurubis 5000 Kilo Edelmetall gestohlen haben sollen, ist am Mittwoch erneut ein Mann auf dem Gelände des Werks (Veddel) festgenommen worden. Einen Teil der Beute soll er sogar dabei gehabt haben.

Bei dem 52-Jährigen soll es sich um einen langjährigen Mitarbeiter von Aurubis am Müggenburger Hauptdeich handeln. Über einen unbekannten Zeitraum – laut Polizei aber mindestens wohl seit vergangenem August – soll er sogenannten Anodenschlamm, ein Koppelprodukt bei der Herstellung von Kupfer, beiseite geschafft haben. Der Schlamm enthält wertvolle Metalle wie Gold und Silber.

Mann wollte Werksgelände gerade verlassen

Mehrere Kilogramm soll der Mann jeweils vom Gelände geschafft haben, offenbar verstaute er das Material in einem Rucksack. Der Hinweis auf den mutmaßlichen Dieb aus den eigenen Reihen kam aus der Belegschaft. Wegen der erhöhten Sicherheitsmaßnahmen nach Bekanntwerden des Millionendiebstahls, der gerade vor Gericht verhandelt wird, sei man auf den Beschuldigten gestoßen, so ein Polizeisprecher. Er sei Mittwoch von Zivilfahndern beim Verlassen des Werksgeländes angehalten und überprüft worden. „Dabei führte er erneut einen Rucksack mit mehreren Kilogramm des Zwischenproduktes mit sich.“

Bei der Durchsuchung seiner Wohnung in Schwarzenbek (Kreis Herzogtum Lauenburg) fanden die Polizeibeamten weiteres Stehlgut – und Hinweise auf zwei andere Aurubis-Mitarbeiter (50, 29), die mutmaßlich gemeinsam mit dem 52-Jährigen Edelmetalle gestohlen haben. Auch deren Wohnungen wurden durchsucht. Und auch dort wurden laut Polizei weitere Mengen des Diebesgutes gefunden. Der Sprecher: „Dazu wurden auch mehrere elektronische Geräte sichergestellt.“ Wagen, Schmuck und mehrere tausend Euro in bar seien als Vermögenswerte eingezogen worden.

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Nach vorläufigen Schätzungen der Kripo beläuft sich der Wert des gestohlenen Materials auf etwa 500.000 Euro. Die drei Verdächtigen kamen nach Abschluss der Maßnahmen wieder frei; laut Polizei lagen keine Haftgründe vor. Die Ermittlungen dauern an und werden von der örtlich zuständigen Kripo (LKA 182) geführt.

Momentan wird vor der Großen Strafkammer am Landgericht bereits sechs ehemaligen Aurubis-Mitarbeitern der Prozess gemacht: Sie sollen tonnenweise silberhaltiges Material aus dem Werk geschafft und weiterverkauft haben, überwiegend wohl in die Türkei. Der Gesamtwert der gestohlenen Produkte beläuft sich laut Staatsanwaltschaft auf rund elf Millionen Euro.

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