Die Polizei führt den Mann ab, der am Hamburger Flughafen seine vierjährige Tochter in seiner Gewalt gehalten hatte.
  • Die Polizei führt den Mann ab, der am Hamburger Flughafen seine vierjährige Tochter in seiner Gewalt gehalten hatte.
  • Foto: dpa | Jonas Walzberg

„Menschenverachtend“: Polizei kritisiert Posts zur Geiselnahme am Flughafen

Diese Reaktionen auf der Plattform X (früher Twitter) bleiben nicht folgenlos: Die Hamburger Polizei hat menschenverachtende Kommentare zu ihren Beiträgen zur Geiselnahme auf dem Flughafen kritisiert.

„Im Rahmen unserer Berichterstattung auf X zur Geiselnahme am Hamburg Airport erhielten wir erschreckend viele Kommentare, die in Anbetracht der tragischen Situation schlicht moralisch verwerflich und menschenverachtend waren“, schrieb der Leiter des Social-Media-Teams der Polizei, Kay Metzke, in einem Post. „Unter anderem wurde der sofortige und rücksichtslose Einsatz von Scharfschützen gefordert, um monetäre und freizeitorientierte Bedürfnisse zu erfüllen.“

Die Abwertung der beteiligten Personen könne die Polizei nicht unkommentiert stehen lassen. Oberste Priorität sei der Schutz des kleinen Mädchens gewesen. „Wir sind dankbar für den glimpflichen Ausgang des Einsatzes und appellieren für mehr Menschlichkeit“, schrieb Metzke am Dienstag.

Polizei Hamburg reagiert auf „menschenverachtende“ Kommentare

Dieser Post stieß auf viel Zustimmung. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) reagierte mit einem Applaus-Emoji, zahlreiche andere Nutzer dankten der Polizei für ihren Einsatz. „Ihr habt da spät abends einen fabelhaften Job unter schwierigen Bedingungen gemacht“, schrieb ein User. Ein anderer meinte: „Klasse Statement: Richtig und wichtig.“

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Am Samstag hatte ein 35-Jähriger mit einem Auto die Zufahrtsbeschränkungen zum Hamburger Flughafen durchbrochen und war bis auf das Vorfeld des Airports vorgedrungen.

Hintergrund war ein Sorgerechtsstreit: Mit der Aktion wollte der Mann laut Staatsanwaltschaft die gemeinsame Ausreise mit seiner zuvor gewaltsam aus der Wohnung seiner Ex-Frau in Stade (Niedersachsen) entführten gemeinsamen Tochter in die Türkei erzwingen. Erst nach rund 18-stündigen Verhandlungen hatte sich der Geiselnehmer den Sicherheitskräften ergeben. (dpa/rei)

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