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Die Regenbogenfahne steht für Vielfalt und gilt als ein Zeichen gegen Diskriminierung von queeren Menschen.
  • Die Regenbogenfahne steht für Vielfalt und gilt als ein Zeichen gegen Diskriminierung von queeren Menschen. (Symbolbild)
  • Foto: dpa | Federico Gambarini

Hamburger Polizei hisst die Regenbogenflagge – und kontert Shitstorm

Es ist Pride-Week: Überall in Hamburg wehen Regenbogenfahnen, die ein Zeichen für Toleranz mit queeren Menschen setzen sollen. Auch die Hamburger Polizei nimmt an der Aktion „Hamburg zeigt Flagge“ teil – und kassiert dafür einen Shitstorm. Doch die Polizei kontert.

„Der Anspruch der Community auf Sicherheit ist mir besonders wichtig“ sagt Polizei-Präsident Ralf Martin Meyer, in einem Video, das die Polizei am Freitag in ihrer Instagram-Story postete. „Die Polizei ist vielfältig, ist bunt. Wir stehen dafür und insofern beteiligen wir uns in diesen Tagen am CSD mit dem Hissen der Flagge. Blau ist bunt.“

Polizei hisst Regenbogenflagge vor Präsidium – Shitstorm

Dazu lud die Hamburger Polizei ein Video auf ihrem Profil hoch. Es zeigt, wie die Regenbogenflagge vor dem Präsidium gehisst wird. Das Video wurde über Hundert Mal kommentiert – viele der Nutzer kritisieren die Aktion.

„Einfach peinlich“, schreibt einer von ihnen. „Ist das abartig“, ein anderer. Viele User nutzten abwertende Smileys.

„Blau hat nicht bunt zu sein. Die Aufgabe der Polizei ist, alle Menschen in diesem Land gleich zu schützen und Verbrechen zu verfolgen.“ Was das mit der Regenbogenflagge als Zeichen für Toleranz mit queeren Menschen zu tun, weiß wohl nur der Nutzer selber. hfr
Ein Instagram-Kommentar unter dem Video der Polizei
„Blau hat nicht bunt zu sein. Die Aufgabe der Polizei ist, alle Menschen in diesem Land gleich zu schützen und Verbrechen zu verfolgen.“ Was das mit der Regenbogenflagge als Zeichen für Toleranz mit queeren Menschen zu tun, weiß wohl nur der Nutzer selber.

Einige Nutzer verweisen auch auf das Neutralitätsgesetz, das sie durch die Flagge verletzt sehen. Darauf antwortet die Polizei : „Das [Gesetz] ist gerade durch die Teilnahme an der Aktion #HamburgZeigtFlagge gewahrt. Es handelt sich nicht um eine politische Äußerung, wohl aber um ein Bekenntnis zur FDGO (Freiheitliche demokratische Grundordnung, Anm. d. Red.) und hier insbesondere zum Grundrecht der freien Entfaltung der Persönlichkeit des Einzelnen.“

Viele Nutzer wiesen auf das Neutralitätsgesetz hin – was sie durch das Hissen der Regenbogenflagge verletzt sehen. hfr
Viele Nutzer wiesen auf das Neutralitätsgesetz hin
Viele Nutzer wiesen auf das Neutralitätsgesetz hin – was sie durch das Hissen der Regenbogenflagge verletzt sehen.

Ein Nutzer schrieb schlicht „Entfolgt“ – und die Polizei konterte mit: „Das ist ok. Instagram und das Internet sind voll mit Angeboten und Inhalten. Wir sind trotzdem für Sie da, wenn Sie mal Hilfe brauchen. Selbstverständlich. Kostenlos. Professionell. VG“.

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Am Freitag war der offizielle Beginn von „Hamburg zeigt Flagge“. Die Aktion läuft noch bis zum Montag, den 7. August: Zwei Tage vorher, am 5. August, zieht die große CSD-Demo durch die Innenstadt.

Der Veranstalter rechnet mit 250.000 Teilnehmenden – eine riesige Party, die aber auch einen ernsten politischen Hintergrund hat: Das Motto in diesem Jahr lautet „Selbstbestimmung jetzt! Verbündet gegen Trans*feindlichkeit“. (elu)

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