x
x
x
  • Jens Spahn (CDU), Bundesminister für Gesundheit, nimmt den Mund-Nasen-Schutz ab.
  • Foto: picture alliance/dpa

Hamburgs SPD stinksauer: Spahn gefährdet Corona-Impfkampagne

Die SPD-Regierungsfraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wegen der Aufhebung der Corona-Impfpriorisierung eine Gefährdung der gesamten Kampagne vorgeworfen. Seit er den 7. Juni als Termin genannt habe, würden Allgemeinärzte überrannt und verbrächten einen großen Teil ihrer Zeit mit dem Erstellen von Wartelisten, sagte die SPD-Gesundheitsexpertin Claudia Loss am Mittwoch in der Bürgerschaft.

Nun sollen sie auch noch die 12- bis 15-Jährigen impfen. Einige Hausärzte seien deshalb schon wieder aus der Impfkampagne ausgestiegen. „Was für ein Irrsinn. Der Bundesgesundheitsminister (…) chaotisiert mit seinen Ankündigungen und setzt damit den Erfolg der so wichtigen Impfkampagne aufs Spiel.“

Impfpriorisierung: Hamburger SPD kritisiert Jens Spahn

Mit Blick auf das Ende der Impfpriorisierung bei einem fortgesetzt massiven Impfstoffmangel fordert Loss Bundesgesundheitsminister Spahn auf, den Menschen der dritten Prioritätsgruppe zu erklären, „weshalb ihre Vorerkrankungen den gleichen Stellenwert bekommen wie die Urlaubswünsche anderer“.

Die Hamburger Bürgerschaft

Eine Sitzung der Hamburgischen Bürgerschaft: Die SPD-Fraktion hat Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vorgeworfen, die Impfkampagne zu gefährden.

Foto:

dpa

Hamburgs Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) bekräftigte unterdessen, dass die Reihenfolge bei den Corona-Impfungen zumindest im zentralen Impfzentrum auch nach Auslaufen der Impfpriorisierung am Montag beibehalten werde.

Das könnte Sie auch interessieren: Der Turbo macht schlapp: Keine neuen Termine für Erstimpfungen in Hamburg

Derzeit können sich Menschen der Prioritätsgruppe 3, also Frauen und Männer über 60 Jahre sowie Menschen, die in der kritischen Infrastruktur oder in bestimmten Funktionen im Katastrophenschutz arbeiten, um einen Impftermin bemühen. Auch Menschen mit Vorerkrankungen sind weiter zur Impfung aufgerufen. Einen Termin werden sie zumindest im Impfzentrum vorerst aber nicht bekommen. Die vorerst letzten 30.000 Termine seien binnen weniger Stunden vergeben worden, sagte Leonhard. Nun gebe es vor allem Zweitimpfungen im Impfzentrum.

Impfstoffmangel in Hamburg: Fast nur noch Zweitimpfungen

Angesichts der weiter sinkenden Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen – am Mittwoch 23,7 Infektionen je 100.000 Einwohner und Woche – zeigten sich Vertreter der meisten Fraktionen zuversichtlich, warnten aber auch vor einer zu frühen Rückkehr zur Normalität.

Das könnte Sie auch interessieren: Knapper Impfstoff, verunsicherte Eltern: So soll es mit der Kinderimpfung jetzt werden

Unterschiede gab es jedoch bei der Bewertung der Leistung des Senats bei der Bekämpfung der Pandemie. Während die Regierungskoalition aus SPD und Grünen dessen Arbeit lobte, kam er bei der CDU, den Linken und der AfD nicht gut weg. (dpa/alu)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp