x
x
x
  • Jugendliche sind ab dem 7. Juni impfberechtigt – doch es gibt zu wenig Impfstoff.
  • Foto: Damian Dovarganes/AP/dpa

Knapper Impfstoff, verunsicherte Eltern: So soll es mit der Kinderimpfung jetzt werden

Schon bald soll es losgehen: Millionen Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren will die Regierung noch im Sommer, möglichst vor Beginn des neuen Schuljahres, impfen. Doch das führt zu neuen Problemen beim knappen Impfstoff. Und viele Eltern sind verunsichert – eine Impfempfehlung gibt es noch nicht.

Am Freitag will die europäische Arzneimittelbehörde EMA über eine Zulassung des Biontech-Impfstoffs für Kinder ab zwölf Jahren beraten. Tests zeigen: Der Impfstoff ist hochwirksam, Nebenwirkungen gibt es kaum. Gibt die EMA grünes Licht, sollen ab dem 7. Juni auch Kinder ab zwölf Jahren geimpft werden, so Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

5,3 Millionen Menschen werden damit zusätzlich impfberechtigt. Das Gesundheitsministerium rechnet mit einer Impfbereitschaft von 60 Prozent der 12- bis 18-Jährigen. Bei zwei Impfungen pro Person bedeutet das: Es werden 6,4 Millionen Impfdosen für die Schüler-Kampagne benötigt.

12-18-Jährige bald impfberechtigt – doch es gibt nicht genug Impfstoff

Wie das funktionieren soll, ist noch unklar. Die Länder sollen sich um die Umsetzung kümmern. Klar ist nur: Zusätzliche Impfstoffkontingente, wie ursprünglich vom Gesundheitsministerium versprochen, gibt es nicht.

Das sorgt schon jetzt für Ärger: Ärzte beklagen, dass sie nicht genug „Stoff“ bekommen, im Hamburger Impfzentrum gibt es aktuell absehbar gar keine neuen Termine (MOPO berichtete). Entsprechend groß soll die Kritik der Länderchefs an Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) beim gestrigen Impf-Gipfel gewesen sein.

Merkel: Eine Priorisierung für Kinder wird es nicht geben

Die Länder bereiten sich zudem auf das Ende der generellen Impfpriorisierungen ab dem 7. Juni vor. Und auch da ist klar: Die meisten Erwachsenen werden im Zweifel noch wochenlang auf den ersehnten Piks warten – es gibt schlicht nicht genug Impfstoff. Das dürfte auch für Kinder und Jugendliche gelten. Eine Priorisierung für Kinder werde es nicht geben, so Merkel. „Den Kindern tun wir das Allerbeste, wenn die gesamte Gesellschaft niedrige Inzidenzen hat.“

In vielen Familien stellt sich jetzt die Frage: Impfen oder nicht? Die Ständige Impfkommission Stiko will erst in etwa eineinhalb Wochen ihre Bewertung abschließen. Klar ist bislang nur: Kinder erkranken nur in sehr seltenen Fällen schwer an Covid19. Sie tragen aber zur Verbreitung bei.

Das könnte Sie auch interessieren: Kinder können schon bald geimpft werden – aber es gibt ein Problem

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte: „Es ist am Ende eine wohlabgewogene Entscheidung von Kindern, Eltern, Ärztinnen und Ärzten.“ Es werde definitiv keine verpflichtenden Impfungen geben.

Merkel betonte, die Frage des sicheren Schulbetriebs sei „unabhängig“ davon, ob die Schülerinnen und Schüler geimpft seien. Dies bekräftigte auch Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) auf der gemeinsamen Pressekonferenz. Die „Einrichtung des neuen Schuljahr“ erfolge unabhängig von den Impfungen der Jugendlichen. In Hamburg starten am Montag alle Jahrgänge wieder mit dem normalen Unterricht. (mn)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp