• Foto: imago images/Jürgen Heinrich

Der Corona-Dauerbrenner: Tschentscher auf allen Kanälen – Parteikollege in Sorge

Tagesschau, TV-Magazine und Talkrunden – Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) ist momentan auf allen Kanälen unterwegs. In vielen Sendungen erklärt und diskutiert der ehemalige Mediziner die Corona-Strategien. Jetzt machen sich sogar Parteikollegen Sorgen über die Doppelbelastung zwischen TV-Shows und Polit-Konferenzen.

Parteikollege Hansjörg Schmidt, SPD-Kreisvorstand in Hamburg-Mitte, zeigte sich besorgt über Tschentschers zahlreiche Auftritte. „Um 22 Uhr im Sonderfraktionscall nach der Bürgerschaft verabschiedet sich Tschentscher, weil er noch zum ZDF muss. Und das nach Regierungserklärung, MPK-Konferenz und und und. Pass bloss auf Dich auf, lieber Peter! Wir brauchen Dich noch!“, twitterte Schmidt.

Hamburgs Bürgermeister: Eine Woche voller TV-Auftritte

„Anne Will“, „Maybrit Illner“ und „Markus Lanz“ – in allen großen Talkshows war Tschentscher in diesem Jahr schon zu Gast. Allein in dieser Woche hatte Hamburgs Bürgermeister so gut wie jeden Tag TV-Termine. Am Montag sprach er im ARD „Morgenmagazin“ über die steigenden Fallzahlen und sagte, wir müssen in eine „stabile“ Phase kommen. 

Noch am selben Abend war Tschentscher in der Phoenix-Talkrunde „Unter den Linden“ zu sehen, wo er mit einem Verfassungsrechtler über die Verhältnismäßigkeit der Corona-Regeln diskutierte. Dienstag appellierte er im ZDF „Mittagsmagazin“ an die Bürger „diszipliniert“ zu sein. Mittwoch folgten seine Regierungserklärung vor der Bürgerschaftssitzung und der Bund-Länder-Gipfel.

Warum ist Tschentscher ein beliebter Talk-Gast?

Dass Hamburgs Bürgermeister derzeit so häufig wie kein anderer Ministerpräsident im Fernsehen auftritt, mag auch an seinem Background liegen. Tschentscher hat einen Doktor in Medizin und war früher als Labormediziner tätig. Von Tschentschers Weggefährten ist auch zu hören, dass er als frisches TV-Gesicht mit seiner sachlichen und unaufgeregten Art ein gern gesehener Gast in Talkrunden ist.

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Hinzu kommt, dass Hamburg bisher in der Pandemie einen vergleichsweise erfolgreichen Kurs fährt. In anderen Metropolen wie Berlin, Köln oder Frankfurt wurde der Inzidenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen deutlich früher überschritten. Hamburg machte seine eigene Rechnung und begann damit, strikte Maßnahmen zu ergreifen, noch bevor der offizielle 50er-Wert in der Rechnung des Robert-Koch-Instituts erreicht wurde.

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