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Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) spricht beim traditionellen Matthiae-Mahl im Rathaus.
  • Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) spricht beim traditionellen Matthiae-Mahl im Rathaus.
  • Foto: dpa

„Bedrohung ist real”: Tschentscher mit deutlichen Worten beim Matthiae-Mahl

Festliches Ambiente, erlesene Speisen und hochrangige Gäste: Das traditionelle Hamburger Matthiae-Mahl findet am Freitag im Rathaus statt. Das erste Mal seit der Pandemie konnte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) alle Gäste wieder im Festsaal des Rathauses empfangen. Ein General und eine Generalsekretärin sprechen als Ehrengäste „zur Sicherheit in der Zeitenwende”.

Zu Beginn des Festmahls hielt Tschentscher eine Ansprache, in der er die Folgen des Angriffskrieg auf die Ukraine thematisierte und die Solidarität der Hansestadt mit den Ukrainern. Das Motto in diesem Jahr: „Zur Sicherheit in der Zeitenwende”.

Thema des Abends: Der Angriffskrieg auf die Ukraine

So lange die Angriffe von Russland auf die Ukraine weitergehen, werde Deutschland gemeinsam mit den Partnern in Europa und der NATO, die Ukraine dabei unterstützen ihr „legitimes Recht auf Selbstverteidigung auszuüben“, sagte Tschentscher.

Auch Hamburg sei unmittelbar von den Auswirkungen des Krieges betroffen: „Der Umschlag im Hafen ist gesunken. Gestörte Lieferketten führen zu Engpässen in der Produktion. Stark gestiegene Energiekosten belasten Unternehmen und Privathaushalte“, so Tschentscher.

Tschentscher: „Die Bedrohung unserer Sicherheit ist real”

„Seit Kriegsbeginn kommen jeden Tag Flüchtlinge in Hamburg an, die wir unterbringen und versorgen.“ Mehr als 30.000 Männer, Frauen und Kinder aus er Ukraine hätten bisher in Hamburg Zuflucht gefunden. Hamburg leistet humanitäre Hilfe und aktuell bereitet die Handelskammer Hamburg mit ihren Partnern in der ukrainischen Hauptstadt ein Projekt vor, für den Verkauf ukrainischer Lebensmittel in Deutschland.

„Die Bedrohung unserer Sicherheit findet nicht nur in den Zeitungen und den Talkshows im Fernsehen statt. Sie ist real“, so Tschentscher weiter. Hamburg sei mit seinem Hafen und als Logistikknotenpunkt für die Sicherheit Deutschlands und die Krisenresilienz von nationaler Bedeutung.

Die Ehrengäste des Matthiae Mahl 2023

Als Ehrengäste dieses Abends sind die OSZE-Generalsekretärin Helga Maria Schmid und der Oberbefehlshaber der NATO in Europa, General Christoper Cavoli. Das Essen im Anschluss an die Reden soll einen Rahmen bieten für einen Austausch zu Frieden und Sicherheit und zur Neuorientierung in der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik nach dem russischen Angriff auf die Ukraine.

Die Gäste sitzen im Großen Festsaal beim traditionellen Matthiae-Mahl des Hamburger Senats im Rathaus. dpa
Die Gäste sitzen im Großen Festsaal beim traditionellen Matthiae-Mahl des Hamburger Senats im Rathaus.
Die Gäste sitzen im Großen Festsaal beim traditionellen Matthiae-Mahl des Hamburger Senats im Rathaus.

US-General Cavoli ist seit Juli 2022 Oberbefehlshaber der Nato und zugleich Befehlshaber der US-Streitkräfte in Europa. Er gilt als Russlandkenner und verantwortet die Planung und Ausführung der militärischen Maßnahmen zur Bündnisverteidigung.

Die deutsche Diplomatin Schmid ist seit 2021 Generalsekretärin der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), die sich als weltweit größte regionale Sicherheitsorganisation für Friedenssicherung, Stabilität und Demokratie in 57 Staaten von Nordamerika bis Zentralasien versteht.

Matthiae-Mahl: Weltweit ältestes Festmahl

Das Matthiae-Mahl ist nach Angaben des Senats das weltweit älteste noch gefeierte Festmahl. Es ist seit 1365 historisch belegt. Allerdings gab es ab 1724 mehr als 200 Jahre lang kein Matthiae-Mahl. Die Gründe dafür sind unbekannt. In den vergangenen beiden Jahren fand das Festessen wegen der Corona-Pandemie nicht statt.

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2021 hatten die Ehrengäste, Warschaus Bürgermeister Rafal Trzaskowski und die damalige Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD), ihre Reden online gehalten. 2022 waren Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und der Generalsekretär der Weltgesundheitsorganisation, Tedros Ghebreyesus, die virtuellen Ehrengäste. (abu/dpa)

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