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Verkehrsprojekt in Ottensen
  • In Ottensen sollen Aufenthaltszonen entstehen. (Archivbild)
  • Foto: dpa

Ottensen wird autoarm: Was jetzt beschlossen wurde – und was noch nicht

Weniger Autos, mehr Platz für Radfahrende und Fußgänger:innen: Die Bezirksversammlung Altona hat am Mittwoch die Vorzugsvariante für das Projekt „freiRaum Ottensen“, die unter Einbeziehung der Anwohner erstellt wurde, beschlossen.

Grüne und CDU stimmten für die in zwei Punkten geänderte Amtsvorlage. Linke und SPD stimmten für eine eigene gemeinsame Vorlage, die sie am selben Tag eingebracht hatten. FDP und AfD stimmten keiner der Vorlagen zu.

Vorzugsvariante wurde beschlossen

Geändert wurden folgende Punkte: Die Gehwege sollen, wo es möglich ist, für mehr Barrierefreiheit verbreitert werden. Außerdem sollen der Spritzenplatz und der Alma-Wartenberg-Platz in die Planung einbezogen und hinsichtlich ihrer Nutzung verbessert werden.

Trotzdem gebe es weiterhin „zu viele unverbindliche Prüfpunkte“, sagte Wolf-Achim Wiegand, stellvertretender FDP-Fraktionschef am Mittwoch in der Bezirksversammlung. Insgesamt zehn Themen führte er an, die noch zu klären seien, etwa die Finanzierung des Vorhabens sowie mögliche Konflikte zwischen Radfahrenden und zu Fußgänger:innen.

Bezirksamtsleiterin: „Haben eindeutigen Auftrag“

„Wir haben einen eindeutigen Auftrag bekommen, weil 85 Prozent der Bürger:innen aus der Evaluation von ,Ottensen macht Platz‘ gesagt haben: ,Wir wollen eine Veränderung‘. Nicht das Amt hat sich irgendwas ausgedacht, sondern die Bürger:innen haben ihre Ideen eingespeist“, entgegnete Bezirksamtsleiterin Stefanie von Berg (Grüne).

2019 sperrte Altona mehrere Straßen in Ottensen in einem Modellversuch für den Autoverkehr. Dieser wurde gerichtlich gestoppt. Nachfolger ist das Projekt „freiRaum Ottensen“. IMAGO / Nikita
2019 sperrte Altona mehrere Straßen in Ottensen in einem Modellversuch für den Autoverkehr. Dieser wurde gerichtlich gestoppt. Nachfolger ist das Projekt „freiRaum Ottensen“.
2019 sperrte Altona mehrere Straßen in Ottensen in einem Modellversuch für den Autoverkehr. Dieser wurde gerichtlich gestoppt. Nachfolger ist das Projekt „freiRaum Ottensen“.

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„Wer noch einmal etwas von Brechstange sagt, der hat nicht verstanden, was ein demokratischer Prozess ist. (…) Bei einem Change-Prozess bekommt man niemals alle Personen mit. Wenn man auf die letzte Person wartet, kommt man niemals einen Millimeter voran“, so von Berg weiter.

„freiRaum Ottensen“: Das soll sich verändern

Der Entwurf sieht vor, dass der zentrale Bereich des Projektgebiets für den allgemeinen Kfz-Verkehr zwischen 11 Uhr vormittags und 23 Uhr abends gesperrt wird.


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Dazu zählen die westliche Ottenser Hauptstraße zwischen Bahrenfelder Straße und Platz an der Reitbahn, die Bahrenfelder Straße zwischen Rainstraße und Spritzenplatz, die Große Brunnenstraße auf dem Platz an der Reitbahn, Weistliche Große Rainstraße zwischen Bahrenfelder Straße und Kleine Rainstraße sowie die westliche Kleine Rainstraße zwischen Bahrenfelder Straße und Am Sood. 

Weniger Parkplätze, mehr Platz für Fußgänger:innen

Taxen, Busse, MOIA und Fahrzeuge mit Sondergenehmigungen sollen trotzdem weiter einfahren dürfen. Ebenfalls wegfallen sollen den Plänen nach zahlreiche Parkplätze im Kerngebiet. Insgesamt werden 155 Pkw-Parkplätze im Kerngebiet und 175 Parkplätze im übrigen Projektgebiet gestrichen.

Das Planungsgebiet des Verkehrsprojekts in Ottensen. ARGUS Stadt und Verkehr
Das Planungsgebiet in Ottensen.
Das Planungsgebiet in Ottensen.

Im Kerngebiet sollen 90 Parkstände erhalten bleiben. Alternativ soll dafür das Parkhaus am Bahnhof Altona genutzt werden, der ÖPNV sowie (stationsgebundenes) Carsharing, das ausgebaut werden soll. 

Autoarmes Ottensen für 6,7 Millionen Euro

Durch die Verdrängung der Autos soll die Lebensqualität vor Ort deutlich gesteigert werden und auch der Radverkehr profitieren. Wie die einzelnen Hauptstraßen konkret umgestaltet werden, wird noch diskutiert.

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Der Vorschlag sieht zum Beispiel eine Begrünung, Sitzgelegenheiten, Außengastronomie oder auch Spielgelegenheiten vor. Die Kosten für den Umbau und die Neugestaltung des gesamten Projektgebiets beziffern die Planer auf rund 6,7 Millionen Euro, was sich aber je nach Konkretisierung bis 2024 noch verändern kann. (abu)

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