x
x
x
  • Foto: Christine Fiedler

„Ich habe Bock auf den Job“: Diese Hamburgerin will als Grünen-Spitze in den Bundestag

Noch ist alles offen: Voraussichtlich im Februar 2021 wollen die Hamburger Grünen ihre Liste für den Bundestag aufstellen. Die Eimsbüttelerin Katharina Beck (38) will als Nachfolgerin von Anja Hajduk auf Listenplatz 1 antreten. Die MOPO hat mit ihr darüber gesprochen, was sie bewegt und wofür sie steht. 

„Ich habe mich entschieden frühzeitig mit meiner Bewerbung rauszugehen. Ich möchte die Zeit nutzen, damit die Hamburger mich besser kennenlernen können. Ich liebe Hamburg und ich habe Bock auf den Job, Hamburg in der Hauptstadt mit starker Stimme zu repräsentieren“, sagt Beck zur MOPO.

Bundestagswahl in Hamburg: Wer wird Spitzenkandidatin der Grünen?

Beruflich arbeitet Katharina Beck als Senior Managerin mit Konzernvorständen an deren Klimastrategien. Wirtschaftsthemen sind dabei die große Stärke der 38-Jährigen. Auch auf dem politischen Bundesparkett ist sie bereits unterwegs, als Sprecherin der Bundesarbeitsgemeinschaft Wirtschaft und Finanzen. Ihr sei es wichtig, fundierte Erfahrungen in anderen Positionen gesammelt zu haben, bevor sie in den Bundestag geht.

Beck: „Grünen wird manchmal Spaßbefreitheit vorgeworfen“

Ihre beste Eigenschaft? „Ein ehrliches Interesse für meine Mitmenschen“. Ihre schlechteste Eigenschaft? „Ungeduld.“ Beck bezeichnet sich selbst als Kosmopolitin, die sich nicht nur in Eimsbüttel, sondern an vielen Orten der Welt zu Hause fühlt. Neben dem Reisen gehören auch das Musizieren, Tischtennis und Yoga zu ihren Leidenschaften.

Das könnte Sie auch interessieren: Hamburgs künftiger CDU-Chef rechnet mit den Grünen ab

„Ich stehe auch für Humor und Kreativität, gerade weil es nicht das erste ist, was man mit Spitzenkandidaten verbindet“, so Beck. Den Grünen würde manchmal eine „gewisse Spaßbefreitheit“ vorgeworfen, deshalb habe sie zum Beispiel unterhaltsame Formate wie „Grüne Fairtrade Cocktails“ oder auch „Politik und Musik“ mit geschaffen. Bei Drinks aus fairen Zutaten spielt Beck dabei auf ihrer Geige und plaudert über Wirtschaftspolitik.

Diese Schwerpunkte setzt Katharina Beck 

Ihre Schwerpunkte als mögliche Spitzenkandidatin sind Klimaschutz, soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit und die sozial-ökologische Transformation. Letzteres, ein eher sperriger Begriff, bezeichnet die Forderungen nach fairen Arbeits- und Lebensbedingungen und die Schonung der Ressourcen des Planeten.

Durch eine immer größere Spreizung zwischen Arm und Reich wackele das Vertrauen in die Demokratie, das bereite ihr Sorgen. „Es geht um eine, idealistisch gesprochen, schönere Welt“, so Beck.

Wahlkampf in Hamburg: „Politik ist nicht immer das Netteste Pflaster“

Neben dem Listenplatz denkt Beck auch über ein Direktmandat nach. Gerade ist sie in Gesprächen mit einem Kreisverband, aber das sei noch nicht spruchreif. Mit den anderen Grünen-Kandidaten, die sich bisher einen Platz auf der Liste erhoffen, sei Beck im Gespräch, denn „wir wollen einen fairen Wahlkampf machen“.

Sie habe sich die Politik lange von Nahem angeguckt und es sei nicht immer das netteste Pflaster. „Mir ist aber wichtig, dass man nicht schlecht übereinander redet“, sagt Beck geradeaus.

Online-Wahlkampf: Wird Beck Hajduks Nachfolgerin? 

Traditionell wird der erste Listenplatz bei den Grünen von einer Frau besetzt. Doch während Anja Hajduk, die kein weiteres Mal für den Bundestag kandidiert, schon vor ihrer Aufstellung Bekanntheit erlangte, muss sich Katharina Beck bei den meisten Hamburger Wählern erst einen Namen machen.

„Wahrscheinlich wird Corona-konform sehr viel über das Internet stattfinden. Ich werde demnächst eine Website online stellen und dort auch Gesprächsangebote machen“, so Beck. 

Grüne Hamburg: Wer ist noch im Rennen um die Listenplätze?

Doch Beck ist nicht die einzige, die um einen Platz im Bundestag buhlt. Nach und nach melden sich bei den Hamburger Grünen weitere Bewerber. Im Bezirk Eimsbüttel ist der ehemalige Justizsenator Till Steffen zum Direktkandidaten gewählt worden, im Bezirk Altona hat Linda Heitmann sich auf ein Direktmandat und einen Listenplatz beworben, im Bezirk Mitte hat Manuel Muja angemeldet, dass er kandidieren möchte und dann auch Listenplatz 2 bei seiner Partei beansprucht.

Aber nicht alle, werden am Ende erfolgreich sein. Bei der letzten Bundestagswahl konnten zwei Hamburger Grüne Plätze im Bundestag ergattern: Anja Hajduk und Manuel Sarrazin.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp