Hotelpreise, Jobs, Einnahmen: Das bedeutet das Mega-Event OMR für Hamburg
Es ist gewaltig: 70.000 Besucher ballen sich an zwei Tagen des OMR Festivals. Dazu noch 800 Speaker, 1000 Aussteller und Partner, Foodtrucks und Pop-Up-Restaurants – und das alles mitten in der City. So wirkt sich das Spektakel auf unsere Stadt aus.
In den Messehallen wird es voll: OMR hat wieder alle Hallen belegt. Wie schon im letzten Jahr wird das Event riesig. „Das OMR Festival ist auch für uns etwas Besonderes“, sagt Messe-Sprecher Karsten Broockmann der MOPO. „Mit dem Bühnenkonzept und dem Charakter als Party und Treffpunkt ist es anders als klassische Messen.“ Dieser Event-Charakter werde immer mehr zum Messe-Trend – das sei auch von OMR inspiriert.
OMR in Hamburg: Messe sorgt für Riesen-Umsätze
Die bloße Anzahl, also 70.000 erwartete Besucher:innen, ist für die Verantwortlichen der „Hamburg Messe“ allein noch nicht besonders – die Gastro-Messe „internorga“ lockte vor Corona sogar bis zu 100.000 Besucher:innen an. Sie waren aber auf fünf Tage verteilt. Bei dem großen Andrang an nur zwei Tagen wird es auf dem Skywalk (die gläserne Verbindungsbrücke zwischen den Hallen) eng. Diesmal werden die Besucher extra über die vielbefahrene Karolinenstraße geführt, die dafür gesperrt wird.
Das ist aus Sicherheitsgründen nötig, für die Anwohnenden aber eine Belastung, denn für manche bedeutet das einen Umweg. OMR bietet ihnen einen kostenfreien Zugang aufs Gelände und einen Shuttle-Service, um diese Auswirkungen so weit es geht abzumildern.
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In einer Großstadt gebe es bei solchen Events stets unterschiedliche Interessen, sagt Broockmann. Aus seiner Sicht kommen sie der Stadt aber mehr zugute als dass sie schaden. Wegen einer guten Außenwirkung. Und weil die vielen Besucher auch abseits der Messe viel Geld in der Stadt lassen: Sie essen und trinken, shoppen vielleicht – und übernachten. Harte Zahlen zu den wirtschaftlichen Folgen sind schwer zu fassen. OMR selbst schätzt anhand eigener Berechnungen und Gesprächen auch mit Gastro- und Hotelpartnern, dass 100 Millionen Euro rund ums Festival in Hamburg ausgegeben werden.
Wenn OMR Festival ist, sind nicht nur Hotelbetreiber happy
Kein Wunder also, dass sich viele Hoteliers über ein lukratives Geschäft freuen. Laut dem Statistikamt Nord gibt es fast 74.000 Betten in Hotels und anderen Unterkünften in Hamburg. Die sind flott gefüllt. Schon 2022 stiegen deshalb die Zimmer-Preise bis ins Umland hinein. Auch dieses Jahr liegen die wenigen freien Zimmer bei einer Stichprobe kurz vor der Messe bei Drei-Sterne-Hotels bei beachtlichen 1000 Euro pro Nacht.

Dass die Speaker unterkommen, dafür ist zwar gesorgt – für sie ist das Hotel „Vier Jahreszeiten“ an der Binnenalster komplett reserviert. Bei OMR sieht man die Entwicklung trotzdem kritisch: „Es ist natürlich nicht schön, wenn unsere Besucherinnen und Besucher viel bezahlen müssen, um hier dabei sein zu können“, sagt OMR-Gründer Philipp Westermeyer der MOPO.

Die Lösungen? Die Ideen von einem riesigen Zeltlager oder Hotelschiff im Hafen kursierten schon. Jetzt soll aber eine „Zimmer frei“-Initiative mit Airbnb helfen, die Hamburger motivieren sollte, freie Zimmer anzubieten. So können auch Privatleute aus Hamburg etwas dazu verdienen.
OMR als Arbeitgeber: Beim Festival arbeiten tausende Helfer
Apropos verdienen: Rund 12.000 Menschen helfen auf dem Festival, bauen auf und ab, kümmern sich um den Ablauf und das Außenlager. Die Jobs sind so beliebt, dass es sogar eine Warteliste gibt. „Fast die Hälfte der Bewerber kommen aus Hamburg”, sagt Aileen Sickert vom OMR-Crew-Management-Team der MOPO. 50 Prozent davon seien Studierende, es gebe auch viele Rentner:innen und Schüler.

Einige würden sich sogar Urlaub nehmen, oder – noch kurioser – sogar anbieten, umsonst zu arbeiten, obwohl OMR alle Mitarbeiter bezahlt. Warum? „Viele wollen Teil des großen Ganzen sein“, sagt Sickert. Aber auch Networking sei eine hohe Motivation. Und, dass man sich so kein Ticket kaufen muss.
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