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Dennis Thering (l), Fraktionsvorsitzender der CDU in der Hamburgischen Bürgerschaft, steht neben Christoph Ploß, Parteivorsitzender der CDU Hamburg, nach einer Pressekonferenz in der CDU-Landesgeschäftsstelle.
  • Der eine kommt, der andere geht: Die Spitzenleute der CDU-Hamburg Dennis Thering (links) und Christoph Ploß.
  • Foto: picture alliance / dpa/Marcus Brandt

Nicht noch ein Desaster: So will Hamburgs CDU jetzt punkten

Ein so desaströses Ergebnis wie bei der Bürgerschaftswahl 2020 will die CDU Hamburg nicht noch einmal erleben. Deshalb stellt die CDU-Spitze schon jetzt personelle Weichen für die Wahl 2025: Am Montag soll der Parteitag den bisherigen Fraktionschef Thering auch zum Parteivorsitzenden küren.

Der bisherige Parteichef, der Bundestagsabgeordnete Christoph Ploß, will dazu sein Amt niederlegen. Damit sollen die beiden wichtigen Posten nach Vorstellung des Landesvorstands rechtzeitig vor der Bürgerschaftswahl 2025 in eine Hand gelegt werden und der Wahlkampf auf Thering fokussiert werden, der auch Spitzenkandidat werden will. Zuvor stehen 2024 zudem die Wahlen zu den Bezirksversammlungen und zum Europaparlament an.

Ploß fiel nur selten mit Äußerungen über Hamburg auf

Ploß und Thering hatten sich bereits vor längerer Zeit auf dieses Vorgehen geeinigt, auf Vorschlag von Ploß. Er will weiterhin Vorsitzender der Landesgruppe der CDU im Deutschen Bundestag und Vorsitzender der CDU Hamburg-Nord bleiben. Ploß hatte im September 2020 den Landesvorsitz übernommen und sieht jetzt die Zeit für einen Wechsel, weil zum einen der Schuldenberg des Landesverbands abgebaut, ein Grundsatzprogramm erarbeitet und die Punkte des Masterplans aus 2020 abgearbeitet seien. Zudem könne Thering nun noch in Ruhe Partei und Fraktionen eng verzahnen und den Wahlkampf vorbereiten.

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Bei der Bürgerschaftswahl 2020 hatte die CDU mit 11,2 Prozent ihr historisch schlechtestes Ergebnis eingefahren. Sowohl Parteichef Roland Heintze als auch der Fraktionsvorsitzende André Trepoll verloren danach ihre Ämter, wurden durch Ploß und Thering ersetzt. Ploß gilt eher als konservatives Raubein, der gerne poltert, etwa gegen das Gendern, das Klagerecht von Verbänden oder die Frauenquote. Thering gilt als etwas moderater. Der 38 Jahre alte verheiratete Vater einer Tochter steht eigenen Angaben zufolge für klares bürgerlich-konservatives Profil – ergänzt um einen sozialpolitischen Hintergrund.

Ex-Parteichef: „Wir können nicht immer alles relativieren“

Der frühere Parteichef und Bundestagsabgeordnete Marcus Weinberg begrüßt den geplanten Wechsel an der CDU-Spitze. „Strategisch ist das eine sehr kluge Maßnahme“, sagte er im Podcast „Wie ist die Lage?“ von der MOPO und „Ahoy Radio“. Gleichzeitig mahnte Weinberg, der als Parteivorsitzender die CDU als liberale Großstadtpartei sah, zu mehr Engagement in der Sozialpolitik.

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Außerdem müsse sich die CDU mehr um den Klimawandel kümmern. „Wir können nicht immer alles relativieren. Wenn wir sagen, wir wollen den Klimawandel bekämpfen, dann müssen wir auch klar sein, wenn es um Maßnahmen geht.“ (mp/dpa)

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