x
x
x
Der Programmchef von Radio Hamburg, Marzel Becker, und der Sender gehen künftig getrennte Wege.
  • Der Programmchef von Radio Hamburg, Marzel Becker, und der Sender gehen künftig getrennte Wege.
  • Foto: dpa

Nach mehr als 30 Jahren – Personal-Beben bei Radio Hamburg

Der Abgang kommt still und heimlich – und ist ein ganz schönes Pfund! Radio-Hamburg-Urgestein und Programmdirektor Marzel Becker kehrt nach über 30 Jahren dem Sender den Rücken. Es hatte zuvor Auseinandersetzungen über die Ausrichtung des Senders gegeben.

Vergangenes Jahr feierte Becker noch großes 20-Jahre-Jubiläum als Programmdirektor beim beliebtesten Radiosender der Stadt – nun ist es vorbei. Ohne viel Aufsehen wurde sein Name aus dem Impressum von Radio Hamburg gestrichen. Auf MOPO-Nachfrage beim Sender heißt es: „Ja, es stimmt. Radio Hamburg und Marzel Becker gehen künftig getrennte Wege.“ Demnach habe sich Becker am Dienstag von seinen Kolleg:innen im Funkhaus verabschiedet. „Ich werde meine Kollegen sehr vermissen, das sind zum Teil meine engsten und besten Freunde“, sagte Marzel Becker zu dem Fortgang.

Marzel Becker ist nicht länger Programmdirektor bei Radio Hamburg. Imago
Marzel Becker ist nicht länger Programmdirektor bei Radio Hamburg.
Marzel Becker ist nicht länger Programmdirektor bei Radio Hamburg.

Streit über programmliche Positionierung bei Radio Hamburg

Wie kam es jedoch zur Trennung? Offenbar knatschte es gewaltig hinter den Kulissen. Offiziell ist man Marzel Becker natürlich für seine Leistungen dankbar, wie eine Sprecherin versichert: „Die Gesellschafter von Radio Hamburg bedanken sich bei Marzel Becker für den äußerst wertvollen Beitrag, den er über 20 Jahre als Programmdirektor und Geschäftsführer zur außerordentlichen Erfolgsgeschichte von Radio Hamburg geleistet hat.“ Aber zuletzt waren wohl intern nicht zu kittende Risse entstanden. So seien die Gründe für die Trennung „unterschiedliche Vorstellungen mit Blick auf die programmliche Positionierung im Hamburger Hörfunkmarkt.“

So baut der Sender jetzt personell um

„Es waren sehr weitreichende strategische Überlegungen, um die es ging“, sagt dazu der ehemalige Programmdirektor. Schon im April sei er auf die Gesellschafter zugegangen und habe die ersten Gespräche dazu geführt. Über die nächsten Monate wurde dann klar, dass Becker selbst „nicht dahinter stehe, was da jetzt kommt.“ Dabei sei die Trennung „überhaupt nichts Nachtragendes“: „Das ist völlig in Ordnung, wenn man unterschiedlicher Meinung ist.“ Wie es für ihn weitergehe, wisse er jetzt jedoch noch nicht, wie er der MOPO erklärt. „Da hatte ich ehrlich gesagt keinen Kopf und keine Zeit mir Gedanken zu machen.“

Künftig wird beim Sender die Programmdirektion in die Geschäftsführung integriert und von Patrick Bernstein verantwortet. Die operative Programmleitung übernimmt Radio Hamburg Station-Manager Niklas Naujok.

Das könnte Sie auch interessieren: Warum Markus Lanz bei Radio Hamburg rausflog

Marzel Becker kam 1987 als Azubi zum gerade auf Sendung gegangenen Radio Hamburg und hatte 2000 die letzte Moderation, anschließend wurde er Programmdirektor. Zuletzt machte er auch noch den Podcast „Weisheit mit Löffeln“ mit Morningshow-Moderator Christian„Stübi” Stübinger – ob der fortgesetzt wird, ist unklar.

In einem Interview mit der BILD sagte Becker bei seinem Programmdirektor-Jubliäum auf die Frage, wie lange er noch bei Radio Hamburg bleibe: „Solange man mich lässt. Ich kann nur Radio!“ Dass die Vorstellungen zu der Zukunft von Radio Hamburg so weit auseinander gehen, wurde erst danach so richtig klar. (fbo/fkm)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp