x
x
x
Auf dem Rathausmarkt kam es zu Zusammenstößen zwischen den Demonstranten und der Polizei, es wurde Pyrotechnik gezündet.
  • Auf dem Rathausmarkt kam es zu Zusammenstößen zwischen den Demonstranten und der Polizei, es wurde Pyrotechnik gezündet.
  • Foto: Christoph Seemann/Hamburg News

Nach Eskalation bei HHLA-Demo: „Es wird weitere Aktionen geben“

Der Streit rund um den Einstieg der Reederei MSC bei der HHLA geht weiter. Am Dienstagabend gab es Ausschreitungen auf der großen Demonstration der Hafenbeschäftigen, später folgte ein offener Brief der Belegschaft an den Senat. Nun spricht sich auch der Betriebsvorsitzende des Hafenlogistik-Konzerns gegen den Deal aus. Er kündigt weitere Protest-Aktionen an.

Der geplante Einstieg der weltweit größten Containerreederei MSC bei der HHLA hat seit der Verkündung für ordentlich Aufruhr gesorgt: Am Dienstag versammelten sich Beschäftigte der HHLA, um gegen den Deal zu demonstrieren – die Gewerkschaft Verdi sprach von 2500 Teilnehmer:innen. Auf dem Rathausmarkt rissen sie Absperrungen der Polizei nieder und zündeten einige Böller an.

HHLA-Betriebsvorsitzender versteht Unmut der Beschäftigten

Der HHLA-Betriebsratsvorsitzende Christian Baranowski kann den Unmut der Mitarbeitenden nachvollziehen: „Wie soll man sich fühlen, wenn das Herz des Hamburger Hafens verscherbelt wird?“, sagte er nun in einem Interview mit dem „Hamburger Abendblatt“. Die Mitarbeitenden würden sich nicht nur um ihre Jobs sorgen, sondern auch um ihre Arbeitsbedingungen.

Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hatte zwar bereits beteuert, dass sich nichts an den Arbeitsverträgen oder -bedingungen ändern soll, doch laut Baranowski sorge man sich vor allem um die Sicherstellung der Mitarbeiter-Tarife. Die Gefahr, dass derzeitige HHLA-Kunden bei einem MSC-Einstieg abwandern, sieht Baranowski zudem „als groß an“.

Weitere Protestaktionen gegen HHLA-Deal in Aussicht

Die Hafenbeschäftigten machten ihrem Ärger nicht nur mit der Demonstration, sondern auch in einem offenen Brief an den Senat Luft: In diesem forderten sie die Stadt dazu auf, die städtischen Unternehmensanteile an der HHLA weder an die MSC noch an einen anderen Investor zu verkaufen. Andernfalls könne es zu „erheblichen Unruhen“ und entsprechenden Aktionen von Seiten der Belegschaft kommen.

Das könnte Sie auch interessieren: Jobs, Geld, Macht: Die wichtigsten Fragen zum Hafen-Deal – und kuriose Koks-Vorwürfe

Baranowski kündigte in dem Interview an: „Es wird weitere Aktionen geben.“ Entsprechende Gespräche würden mit Verdi geführt. Um den Druck weiter zu erhöhen könne er sich vorstellen, Busse mit dem Ansinnen der Beschäftigten zu bedrucken oder Flugblätter an U-Bahnhöfen zu verteilen. Die Beschäftigten der HHLA hätten weiterhin die Hoffnung, den Ausverkauf der Stadt verhindern zu können. (mp)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp