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Die „Sands Bar“ am Dammtor.
  • Die „Sands Bar“ am Dammtor darf zunächst geöffnet bleiben.
  • Foto: (c) dpa

„Sands“-Besucher schwänzen Corona-Tests – so geht es jetzt mit den Bars weiter

Erst zwei Bars in St. Georg, kurz danach ein Musikclub auf St. Pauli: Immer wieder müssen Hamburger in Quarantäne, weil unerkannt Infizierte Bars besuchten. In diesen Fällen ging es noch glimpflich aus, die Corona-Regeln wirkten. Doch nun könnten sich in der Bar „Sands“ Hunderte Personen angesteckt haben. Die anschließend angeordnete Reihentestung wurde von vielen Besuchern offenbar geschwänzt. Drohen jetzt Konsequenzen für Hamburgs Party-Szene?

Bis zu 500 Personen sollen laut der Gesundheitsbehörde am Samstagabend in der Cocktailbar am Dammtor gefeiert haben – unter ihnen eine unerkannt mit Corona infizierte Person. Nur rund 300 Gäste sollen sich über die Luca-App registriert haben. Auch Corona-Regeln wie Abstände und Maskenpflicht sollen nicht eingehalten worden sein. Schon wenige Tage nach der Feier meldeten sich dutzende Betroffene mit Symptomen bei der Behörde, so der Sprecher Martin Helfrich.

Nach möglichem Corona-Ausbruch: Nur 55 Personen nahmen an Reihentests teil

Am Donnerstag sollte ein Reihentest das Ausmaß des Ausbruchs klären, 165 Personen waren dafür angemeldet – aber nur 39 von ihnen kamen! 16 weitere Besucher erschienen spontan, immerhin wurden also 55 Personen getestet. Warum so wenige? Möglicherweise seien die Leute ferngeblieben, weil sie bereits geimpft sind oder eine Quarantäne auch durch ein negatives Testergebnis nicht beendet werden könne, so die Behörde. Eine Sprecherin rief dennoch dazu auf, mit einem Test zur Eingrenzung des Infektionsgeschehens beizutragen.

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Und was kommt nun auf das „Sands“ zu? Der Inhaber hatte die Darstellung der Behörde, dass gegen Auflagen verstoßen worden sei, zurückgewiesen. Nun wird der Vorfall untersucht, so die Sprecherin des zuständigen Bezirksamts Mitte zur MOPO. Im Sinne der Unschuldsvermutung bleibt die Bar zunächst geöffnet.

Welche Konsequenzen Regelverstöße für Bars haben, wird im Einzelfall betrachtet. Laut dem Corona-Bußgeldkatalog der Stadt kostet ein Verstoß für Gaststätten und ähnliche Einrichtungen jeweils zwischen 500 und 5000 Euro.

Bezirksamtsleiter: Der absolute Großteil der Wirte hält sich an Regeln

Schon 2020 hatte der Bezirk einzelne Bars, die sich nicht an die Auflagen hielten, zudem vorübergehend dicht gemacht. „Das machen wir auch weiterhin“, so der Bezirksamtsleiter Falko Droßmann zur MOPO. Von permanenten Schließungen hält der SPD-Politiker aber nichts. „Wer sich an die Regeln hält, darf auch wirtschaften“, findet er. An die Hamburger aber appelliert er: „Beachten Sie die Regeln – und wenn in einem Lokal dagegen verstoßen wird, verlassen Sie es.“

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Und werden Kontrollen nun verschärft? „Diese Frage wird sicherlich sowohl bezirksintern als auch auf Senatsebene thematisiert werden“, so die Bezirksamtssprecherin. Bislang werden Begehungen durchgeführt, wenn Beschwerden vorliegen, und Kontrollgänge – besonders am Wochenende im Bereich der Reeperbahn und St. Pauli.

Rückgängig gemacht werden sollte der Öffnungsschritt für Bars aber nicht, findet Droßmann. „Die Corona-Regeln bieten hinreichend Schutz“, sagt er. „Und der absolute Großteil der Wirte hält sich daran.“

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