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Rainer Wendt
  • Rainer Wendt, Bundesvorsitzender der DPolG
  • Foto: Imago / Zuma Wire

Rainer Wendt beschimpft Grünen-Politikerin: Chauvinist mit Demokratie-Problem

Die jüngste Abgeordnete im Bundestag hält ihre erste Rede – und Deutschlands oberster Polizeivertreter dreht völlig frei: Was sich Rainer Wendt (CDU) gegenüber der Hamburger Grünen-Politikerin Emilia Fester erlaubt hat, ist ein Skandal – und ein Problem für die Polizei insgesamt.

Zwar hat Fester in ihrer Rede zur Impfpflicht einen Fehler gemacht und einen Dänemark-Trip „vergessen“ – aber darum ging es Wendt gar nicht. Auch inhaltlich hat Fester weder was zur Polizei noch zur Innenpolitik gesagt. Wendt schien schlicht nicht zu passen, dass eine junge Frau ihren Mund aufmacht und einen klaren Standpunkt vertritt.

Rainer Wendt gegen Emilia Fester: Chauvinismus in Reinkultur

Wie sonst ist zu erklären, dass Wendt sie als „Göre“, „Rotzlöffel“ und „lächerliches Kindchen“ diffamiert? Das ist Chauvinismus in Reinkultur. Noch schlimmer aber ist, dass Wendt der gewählten Abgeordneten Fester abspricht, eine „Volksvertreterin“ zu sein. Damit offenbart er ein massives Demokratieproblem.

Rainer Wendt beschimpfte Emilia Fester auf seiner Facebook-Seite als "Göre." Facebook/Screenshot
Facebook-Post
Rainer Wendt beschimpfte Emilia Fester auf seiner Facebook-Seite als „Göre.“

Das könnte man ignorieren, wenn Wendt nicht Chef der Polizeigewerkschaft DPolG wäre. Er vertritt 100.000 Mitglieder, davon 6000 in Hamburg – und sein Lieblingsthema ist der angeblich mangelnde Respekt gegenüber Polizisten. Respektabel wäre es, wenn diese Wendt jetzt abservierten.

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Zur Erinnerung: Wendt ist dieser Law-and-Order-Verfechter, der selbst jahrelang zu Unrecht ein doppeltes Gehalt kassierte, obwohl er neben seiner Gewerkschaftstätigkeit gar nicht als Polizist gearbeitet hatte. Und dem dann auch noch die Pension gekürzt wurde, weil er im dazugehörigen Untersuchungsausschuss ein sechsstelliges Aufsichtsrats-Salär verschwieg. 

Soviel zur Integrität des „Staatsdieners“ Rainer Wendt. Es fällt schwer, die politischen Anliegen von Polizisten ernst zu nehmen, die sich von so jemandem repräsentieren lassen.

Anmerkung d. Redaktion: Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) wurde in einer vorherigen Version des Artikels als „größte deutsche Polizeigewerkschaft“ bezeichnet. Das ist nicht korrekt, die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat mehr Mitglieder. Wie haben die Textstelle geändert.

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