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Demo Hamburg Impfgegner
  • Protestierende Impfgegner am 4. Dezember in Hamburg
  • Foto: Georg Wendt/dpa

Große Impfgegner-Demo in Hamburg: Alles Opfer

„Ich bin so wütend“, sagt der Freund nach einer Diskussion mit einer Bekannten. Die: ungeimpft. Glaubt nichts mehr. Bergamo? Volle Kliniken? Alles Fake. „Hast du das mit eigenen Augen gesehen?“ Ihre „Informationen“ bekommt sie bei Facebook und YouTube. „Ich verspüre mittlerweile Hass, dabei will ich das gar nicht“, sagt der Freund mit Blick auf die 5000 Corona-Protestler in Hamburg.

Wut, Hass – ja, das verspüren viele Geimpfte mittlerweile angesichts der täglichen Meldungen über Regelverschärfungen, überlastete Kliniken – und munter protestierender Impfgegner, Schwurbler und Corona-Leugner. Allein diese Transparente, die am Samstag in Hamburg hochgehalten wurden: „Immun gegen Propaganda“, „Booster? Nein danke!“, „Gemeinsam gegen Diktatur“, „Wir wollen Volksvertreter, keine Volksverräter“, „Jesus fragt nicht nach deinem Impfstatus“.

Impfgegner sind Opfer professioneller Desinformation

Dieser Stuss macht diese Pandemie-Phase so unerträglich: Vor einem Jahr war das Virus schuld an vollen Kliniken, Regeln, Schließungen. Jetzt sind es auch die Impfgegner. Doch Aggression führt uns nicht weiter. Mir hilft es, diese Leute als das zu sehen, was sie sind: Opfer. Opfer professioneller Desinformationskampagnen und selbsternannter Corona-Gurus, Opfer von Geschäftemachern und politischen Extremisten.

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Das macht die Sache nicht besser. Aber es führt zu einem anderen Blick auf die Verwirrten, die meinen, schlauer als die führenden Wissenschaftler der Welt zu sein. Statt Hass und Wut ist Mitleid dann das passende Gefühl.

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