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  • Ein Flughafenmitarbeiter räumt die Trümmer der durchbrochenen Schranke weg.
  • Foto: NEWS & ART

Das skandalöse Sicherheits-Versagen der hoch bezahlten Flughafen-Manager

Manche Sätze klingen wie Hohn. Etwa dieser einer Sprecherin des Hamburger Flughafens: „Die Sicherung entspricht allen gesetzlichen Vorgaben und übertrifft diese größtenteils.“ Wenige Stunden zuvor ist ein mit Schusswaffe und Brandsätzen bewaffneter Geiselnehmer in einem Standard-Pkw einfach so aufs Rollfeld gefahren. Dort stehen Tanklaster und Flugzeuge voller Kerosin. Leichter als in Hamburg kann man es Terroristen kaum machen.

Dabei wissen wir doch seit Juli, dass unser Flughafen ein massives Sicherheitsproblem hat. Damals überwanden Klimaaktivisten mit simplen Bolzenschneidern den 22 Kilometer langen Zaun, radelten aufs Rollfeld und klebten sich fest. Die Antwort des Flughafens auch damals: Zaun und Sicherheit „entsprechen allen gesetzlichen Vorgaben“.

Geiselnahme am Flughafen Hamburg: Ein skandalöses Sicherheitsversagen

Jeder weiß, dass Flugzeuge seit Jahrzehnten ein beliebtes Ziel von Terroristen sind. Deshalb wird das Handgepäck auch penibel nach zu großen Cremepackungen oder angeblich gefährlichen Nagelfeilen durchsucht. Aber um den Flughafen selbst als Teil der kritischen Infrastruktur hat sich augenscheinlich niemand ernsthaft gekümmert.

Verantwortlich für das skandalöse Sicherheitsdefizit ist Flughafenchef Michael Eggenschwiler. Er kann heute einfach nur froh sein, dass keine wahnsinnigen Attentäter sein Rollfeld gestürmt und ein Blutbad angerichtet haben – angesichts der aktuellen Konfliktlage ist das nicht mal ein besonders abwegiges Szenario.

Geiselnahme in Hamburg muss personelle Konsequenzen haben

Eine halbe Million Euro pro Jahr verdient Eggenschwiler. Angesichts seiner Performance wäre das Geld womöglich besser in eine hohe Mauer und wirksame Zugangssperren investiert.

Der Vorfall schreit geradezu nach personellen Konsequenzen. Eggenschwiler geht Ende des Jahres eh in Rente. Vorsitzender des Aufsichtsrats des Flughafens ist der Olaf-Scholz-Buddy und Wirtschaftsstaatsrat Andreas Rieckhof (SPD). Er entscheidet seit acht Jahren mit über die Geschicke des Airports – und muss sich jetzt einige unangenehme Fragen stellen lassen.

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