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  • Viele Lehrer sind mit den Nerven am Ende (Symbolbild).
  • Foto: Imago

Corona und Migration: Über die Ursachen der Pisa-Pleite muss jetzt gesprochen werden

Deutsche Schüler schlecht wie nie: Die Pisa-Ergebnisse sind eine Klatsche für Deutschland – und eine Gefahr für eine Nation, die außer Bildung keine natürlichen Ressourcen hat. Umso wichtiger ist eine ehrliche Analyse der Ursachen.

Da wäre natürlich die Corona-Pandemie: In kaum einem Land waren die Schulen so lange geschlossen. Dass in der Folge Leistungen einbrechen, verwundert nicht. Kritisch reflektiert wurde der restriktive Corona-Kurs aber von kaum einem politischen Akteur. Das muss, sollte es zu einer neuen Pandemie kommen, anders laufen. Corona allein taugt aber kaum als Erklärung. Der Sinkflug des deutschen Bildungsniveaus begann schon Jahre früher.

Pisa-Pleite: Kinder von Migranten schneiden deutlich schlechter ab

Die Ergebnisse zeigen, dass der Bildungserfolg entscheidend mit dem Status des Elternhauses zusammenhängt – und die Zuwanderung massive Probleme schafft. Beides ist nicht neu, beides hängt eng zusammen, und beides verstärkt sich. Es gelingt unserem System ganz nüchtern betrachtet nicht, die vielen Kinder, die oft aus bildungsfernen Situationen stammen, ausreichend zu integrieren.

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Gerade in ärmeren Stadtteilen sind Schulen und Kitas schlicht überfordert, wenn kaum ein Kind richtig Deutsch kann, kann auch kein zugewandertes Kind die Sprache von anderen erlernen. Einer ganzen Generation von Kindern wird so die Chance auf Aufstieg genommen – und zwar ausgerechnet denen, die es eh schon schwerer haben.

Andere Länder zeigen: Es kann auch anders gehen

Deutschland ist mit diesem Problem nicht allein, in den meisten westeuropäischen Ländern sieht es ähnlich aus. In Ländern wie Kanada, Australien, Neuseeland oder Großbritannien sind die Kinder von Einwanderern dagegen in Teilen sogar leistungsfähiger als diejenigen ohne Migrationshintergrund. Dort hebt Migration also das Bildungsniveau. Das dürfte einerseits mit den Bildungssystemen in diesen Ländern zu tun haben, aber auch mit der Form der Migration.

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Sind die Kinder erstmal an der Schule, ist meist schon zu viel verloren. Wer die Sprache nicht beherrscht, verliert den Anschluss und kann ihn oft nicht mehr aufholen. Ändern wird man das Bildungsdesaster in Deutschland daher nur mit massiven Investitionen in die Frühförderung.

Auch eine Kitapflicht ab drei Jahren sollte geprüft werden. Und statt wie geplant Milliarden in eine zweifelhafte und bürokratische Kindergrundsicherung zu pumpen, muss die Betreuung in den Kitas verbessert und das Sprachkita-Programm ausgebaut statt, wie geschehen, gestoppt werden. Alles andere werden wir später teuer bezahlen.

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