Hafenarbeiter demonstrieren in der City
  • „Inflationsmonster stoppen“: Hafenarbeiter demonstrieren in der Hamburger Innenstadt.
  • Foto: Nina Gessner

Hafenarbeiter-Löhne: Fünfte Tarifrunde ohne Ergebnis

Die Gewerkschaft Verdi und der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) haben die fünfte Verhandlungsrunde um die Entlohnung der Hafenarbeiter am Montag ohne Ergebnis vertagt. Beide Parteien wollen voraussichtlich kommende Woche weiterverhandeln, wie es aus dem Zentralverband hieß.

Verdi-Verhandlungsführerin Maya Schwiegershausen-Güth sagte: „Beide Seiten haben noch einmal ihren Standpunkt bekräftigt und Einigungskorridore ausgelotet.“ In der nächsten Woche werde es dann darum gehen, „ob wir einen gemeinsamen Abschluss erzielen können“.

Im Kern geht es bei dem Streit um den Inflationsausgleich für die rund 12.000 Beschäftigten in den 58 tarifgebundenen Betrieben in Hamburg, Niedersachsen und Bremen.

Das fordern Verdi und ZDS

Bei den klassischen Entgeltverhandlungen liegen Verdi und der ZDS nicht mehr so weit auseinander. Verdi fordert bei einer Tariflaufzeit von 12 Monaten eine Erhöhung der Stundenlöhne um 1,20 Euro sowie in Vollcontainerbetrieben eine Erhöhung der jährlichen Zulage um 1200 Euro.

Der ZDS akzeptiert bei einer Tariflaufzeit von 18 Monaten eine Anhebung der Stundenlöhne um 1,20 Euro – im Autoumschlag um 90 Cent – und ist auch mit der Anhebung der Zulage um 1200 Euro einverstanden.

Neue Gespräche in der nächsten Woche

Als Inflationsausgleich bietet der ZDS in Vollcontainer-Betrieben eine Einmalzahlung von 1000 Euro und in konventionellen Betrieben von 500 Euro an – was der Gewerkschaft Verdi zu wenig ist.

Im Mai lag die Inflation in Deutschland bei 7,9 Prozent. In der nächste Woche wollen sich Verdi und der ZDS erneut zu Gesprächen treffen. Ob es vorher einen erneuten Warnstreik geben wird, steht derzeit noch nicht fest.

Hafenarbeiter mit historischem Warnstreik

Am vergangenen Donnerstag hatten Hafenarbeiter mit Beginn der Frühschicht mit einem 24-stündigen Warnstreik die Abfertigung von Container- und Frachtschiffen in Deutschlands großen Nordseehäfen weitgehend lahmgelegt.

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Betroffen waren die Häfen Hamburg, Emden, Bremen, Bremerhaven, Brake und Wilhelmshaven. Es war der zweite Warnstreik innerhalb von drei Wochen. Zuvor gab es bei den Hafenarbeitern viele Jahre lang keine Arbeitsniederlegungen. (dpa/mp)

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