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Menschenleere Bahnsteige am Hamburger Hauptbahnhof während des Streiks der Lokführergewerkschaft GDL.
  • Menschenleere Bahnsteige am Hamburger Hauptbahnhof während des Streiks der Lokführergewerkschaft GDL.
  • Foto: (c) dpa

Bahn-Streik-Ticker: Weiterhin Zugausfälle im Norden

Ein Bahn-Chaos droht! Die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) ruft am Mittwoch und Donnerstag zum Streik bei der Deutschen Bahn auf. Davon werden auch die Hamburger massiv betroffen sein: Schließlich gehören nicht nur die Regional- und Fernverkehrszüge, die aus der Hansestadt abfahren, zu dem Bahnunternehmen – sondern auch die S-Bahnen. In unserem Liveticker halten wir Sie auf dem Laufenden:

  • Metronom-Züge mit zusätzlichen Fahrten nach Hamburg
  • GDL zufrieden: „Die Streikbeteiligung ist sehr hoch“
  • Was Lokführer, Gleisbauer und Zugbegleiter verdienen
  • Lufthansa und Flixbus bemerken höhere Nachfrage
  • Sylt-Pendler verärgert: „Wir sind auf die Bahn angewiesen“
  • S-Bahn und Regionalbahnen in und um Hamburg betroffen
  • Notfallpläne für Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bremen
  • Bundesweiter Warnstreik vom Mittwoch (2 Uhr) bis Freitag (2 Uhr)

Auch am Donnerstag Zugausfälle in Niedersachsen und Bremen

6.56 Uhr: Der Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat weiterhin starke Auswirkungen auf den Zugverkehr in Niedersachsen und Bremen. Nachdem bereits am Mittwoch der Regionalverkehr massiv beeinträchtigt war, müssen sich Reisende auch am Donnerstag auf Zugausfälle einstellen.

Mithilfe eines Ersatzfahrplans soll ein Mindestangebot aufrecht erhalten werden. „Wie gestern, gilt der Ersatzfahrplan auch heute. Er ist heute Morgen stabil angelaufen“, sagte ein Bahnsprecher am Donnerstag. Züge der RB 45 (Braunschweig Hbf – Schöppenstedt) und der RB 46 (Braunschweig Hbf – Herzberg (Harz)) verkehren voraussichtlich im Zweistundentakt. Die RE 9 wird auf dem Streckenabschnitt Osnabrück Hbf – Bremen voraussichtlich ebenfalls im Zweistundentakt bedient. Züge der Linien RB 80/81 (Göttingen/Bodenfelde – Nordhausen) verkehren voraussichtlich im Zweistundentakt kombiniert. Die Linie RB 86 verkehrt zwischen Einbeck und Salzderhelden voraussichtlich im Pendelverkehr. Züge der RE 5 (Cuxhaven – Hamburg Hbf) werden am Donnerstag mindestens im Zweistundentakt bedient.

Auch Fahrgäste der S-Bahn müssen sich weiterhin auf Ausfälle und Verspätungen einstellen. Wie bereits am Mittwoch verkehrt die S5 zum Flughafen Hannover etwa nur im Stundentakt, ebenso die S4. Die Linien S1 und S2 sollen im Zweistundentakt angeboten werden.

Im Fernverkehr hat die Deutsche Bahn ihr Angebot auf ein Viertel reduziert. Im Regionalverkehr werden etwa 40 Prozent des Verkehrs aufrechterhalten. „Es gibt aber regionale Unterschiede“, sagte der Bahnsprecher. Streikschwerpunkte seien die östlichen Bundesländer.

Angespannte Stimmung bei Fahrgästen in Niedersachsen

19 Uhr: Fahrgastvertreter sprachen von einer angespannten Stimmung vieler Kunden auf den Nah- und Regionalverbindungen in Niedersachsen. Nach Darstellung der Bahn konnte der Betrieb der Fernstrecken mithilfe des Ersatzfahrplans bisher „relativ stabil“ gehalten werden – Ziel ist eine Abdeckung von einem Viertel. Hannover ist ein wichtiger Knotenpunkt im Fernnetz. Im Fernverkehr seien wie geplant rund 25 Prozent der Züge unterwegs, bei DB Regio verkehrten etwa 40 Prozent der Züge, teilte die Bahn am Nachmittag mit. Hier gebe es jedoch starke regionale Unterschiede. Viele Pendler stiegen im Regionalverkehr auf die Konkurrenz um.

Metronom-Züge mit zusätzlichen Fahrten nach Hamburg

17.12 Uhr: Gute Nachrichten für Fahrgäste zwischen Hamburg Hauptbahnhof und Harburg: Metronom-Züge nutzen die freigewordenen Gleise und können trotz Baustelle fahren, wie das Unternehmen am Mittwochnachmittag mitteilte. „Dies betrifft zahlreiche, zusätzliche Fahrten der Linie RB31 und RB41 am 11. und 12.08., insbesondere RB41 nach Hamburg Hbf und Fahrten auf der Linie RB31 von Hamburg Hbf nach Lüneburg“, heißt es in einer Mitteilung.

GDL zufrieden: „Die Streikbeteiligung ist sehr hoch“

15.45 Uhr: Die Die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) zeigt sich zufrieden: „Die Streikbeteiligung ist sehr hoch“, sagte ein Sprecher des Bezirks Nord. Zahlreiche Kollegen aus allen Bereichen, etwa Fahrdienstleiter, würden sich ebenfalls beteiligen. Es seien bereits etliche Verbindungen ausgefallen, besonders rund um Kiel soll es laut GDL Nord zu starken Einschränkungen kommen.

Reisende im Norden müssen sich auch am Donnerstag auf ähnliche Auswirkungen einstellen. „Es wird genauso weitergehen“, sagte der GDL-Sprecher. Am Mittwoch sei bereits ein großer Teil der Fern- und Regionalzüge der Deutschen Bahn ausgefallen. Auch die S-Bahn in Hamburg sei betroffen gewesen. Noch bis in die Nacht zum Freitag streiken die Lokführer.

Bahnstreik: Auch Sixt erwartet steigende Nachfrage

14.50 Uhr: Deutschlands größter Autovermieter Sixt erwartet durch den Lokführerstreik eine größere Nachfrage. In der Vergangenheit sei die Nachfrage nach Mietautos, Fahr- und Taxidiensten bei Zugausfällen während eines Streiks gestiegen. Insbesondere bei Streiks im Nahverkehr steige die Zahl der Fahrten, sagte eine Sixt-Sprecherin am Mittwoch. „Für die kommenden Tage rechnen wir daher mit einem erhöhten Buchungsaufkommen.“ Sixt sei in der Lage, die Autos seiner Flotte flexibel an Standorte mit erhöhter Nachfrage zu verschieben.

Der Daimler und BMW gehörende Dienstleister Free Now vermietet Carsharing-Autos, E-Scooter und -Mopeds bis Freitag mit Rabatt. Kunden könnten einen Aktionscode in der App hinterlegen und so fünfmal von einem Zuschuss von zehn Euro profitieren, teilte das Unternehmen in Hamburg mit.

Was Lokführer, Gleisbauer und Zugbegleiter verdienen

13.44 Uhr: So viel verdienen Beschäftigte der Deutschen Bahn je nach Berufserfahrung und konkreter Aufgabe pro Jahr – Zulagen und Weihnachtsgeld inklusive (Angaben der Deutschen Bahn für eine 39-Stunden-Woche):

  • Lokführer: 44.000 bis 52.500 Euro
  • Fahrdienstleiter: 36.000 bis 54.500 Euro
  • Gleisbauer: 37.000 bis 47.000 Euro
  • Zugbegleitdienst (Kundenbetreuer, Zugbetreuer, Zugchef): 37.000 bis 50.000 Euro
  • Bordgastronomie: 33.500 bis 40.500 Euro
  • Reiseberater (z.B. Fahrkartenverkauf): 33.000 bis 41.500 Euro
  • Auszubildende (je nach Ausbildungsjahr): zwischen 1004 und 1208 Euro im Monat. Hinzu kommt Weihnachtsgeld.
  • Praktikanten (abhängig von Qualifikation und Erfahrung): zwischen 450 und 1000 Euro monatlich

12.26 Uhr: Der Fahrgastverband Pro Bahn in Niedersachsen und Bremen kritisierte den Arbeitskampf als unpassend: „Die GDL hat natürlich das Recht zu streiken. Nichtsdestotrotz ist das jetzt wegen Corona sehr ärgerlich – wir sind in einer Situation, in der die Leute gerade wieder zur Bahn zurückkehren. Gibt es keine anderen Wege, sich zu einigen?“ Kunden wurden aufgerufen, ihre Rechte auf Entschädigung oder Rückerstattung zu nutzen. Besonders in ländlichen Gebieten, in denen das Angebot ohnehin ausgedünnt worden sei, hätten sie durch den Bahnstreik Probleme. „Insgesamt ist die Stimmung alles andere als gut.“

11.51 Uhr: Im Fernverkehr legten die Rückmeldungen aus verschiedenen Regionen im Nordwesten nahe, dass ein vergleichsweise stabiler Betrieb möglich sei, berichtete die Bahn. Wo möglich, hätten Kunden offenbar den Rat befolgt, Fahrten zu verschieben. Ein genaueres Bild gebe es aber noch nicht. „Es kann weiter zu Ausfällen kommen. Und wir müssen die Schichtwechsel über den Tag abwarten.“

Hohe Nachfrage: Konkurrenz reagiert auf Bahn-Ausfälle

10.32 Uhr: Der Lokführerstreik bei der Deutschen Bahn bringt für andere Verkehrsmittel eine erhöhte Nachfrage. Wegen des Passagierandrangs setzt die Lufthansa bis einschließlich Freitag größere Flugzeugtypen auf ihren innerdeutschen Flügen ein, wie eine Sprecherin am Mittwoch berichtete. Der Fernbus-Anbieter Flixbus verzeichnet im Vergleich zur Vorwoche eine um etwa 70 Prozent höhere Nachfrage. Auch die Fernzüge der Marke Flixtrain würden um rund 30 Prozent mehr gebucht als in der vergangenen Woche, sie fährt von Hamburg u.a. über Bremen und Münster nach Köln und über Berlin und Leipzig nach München.

10.17 Uhr: Der Fahrgastverband Pro Bahn mahnte verlässliche Informationen der Bahnkunden an. „Nichts ist ärgerlicher, als bei einem Streik auf einen Zug zu warten, der dann nicht verkehrt.“

9.58 Uhr: Dass die Lokführer streiken, sei ihr gutes Recht. „Schlau ist es nicht“, findet unser Autor. Der MOPO-Kommentar: „Bei diesem Streik gewinnt Corona“.

Deutsche Bahn zeigt sich verhandlungsbereit

9.37 Uhr: Die Bahn hält den GDL-Streik für überzogen, möchte aber mit der Gewerkschaft der Lokführer verhandeln. Bahn-Personalvorstand Martin Seiler kritisierte den Streik als „völlig unangemessen und überzogen“. GDL-Chef Weselsky sagte: „Mit diesem ersten Signal muss dem Management klar werden, dass mit uns nicht gut Kirschen essen ist.“ Im ZDF-„Morgenmagazin“ bekräftigte er die Forderung an den Staatskonzern, ein neues Angebot vorzulegen. Die Offerte mit einer Laufzeit von 40 Monaten bedeute eine Entwertung des Tarifs über die Länge der Laufzeit von unter einem Prozent im Jahr. „Das ist für uns nicht verhandelbar“, sagte Weselsky. Bahn-Manager Seiler zeigte sich verhandlungsbereit. „Jetzt ist miteinander gefragt, wie wir gemeinsam aus dieser schwierigen Krise herauskommen“, sagte er in derselben Sendung. „Auch wir wollen, dass unsere Mitarbeitenden vernünftig bezahlt werden.“ Das Bahn-Angebot sei vernünftig.

9.10 Uhr: Der bundesweite Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) bei der Deutschen Bahn hat in Hamburg und Schleswig-Holstein am Mittwochmorgen für zahlreiche Zugausfälle und -verspätungen gesorgt. „Der Zugverkehr ist massiv beeinträchtigt“, bestätigte eine Sprecherin der Deutschen Bahn. Nach derzeitigen Erkenntnissen gebe es jedoch keine Streikschwerpunkte im Norden. Der Ersatzfahrplan sei stabil angelaufen und an den Bahnhöfen sei es noch relativ ruhig, so die Sprecherin.

Viele Zugverbindungen von und nach Hamburg wurden am Samstag eingestellt. (Archivbild) picture alliance/dpa/Bodo Marks
Der menschenleere Hamburger Hauptbahnhof am Mittwochmorgen.
Der menschenleere Hamburger Hauptbahnhof am Mittwochmorgen.

8.46 Uhr: Auf den S-Bahn-Linien S1, S21 und S3 hat die Hamburger S-Bahn einen Ersatzfahrplan erstellt, der am Mittwochmorgen auch weitgehend eingehalten werden konnte. „Erfreulicherweise haben wir unseren Fahrgästen ein verlässliches Ersatzangebot bieten können. Die S-Bahnen fahren im 20-Minuten-Takt”, sagt Christoph Dross, Pressesprecher der S-Bahn Hamburg GmbH, zur MOPO. Bisher würde alles reibungslos laufen: „Wir tun natürlich alles, um die Einschränkung der Fahrgäste so gering wie möglich zu halten und ein verlässliches Angebot zu bieten.“

8.39 Uhr: Regional- und Fernzüge verkehren nach einem Ersatzfahrplan. „Dieser läuft bislang stabil“, sagte ein Bahnsprecher am Mittwochmorgen. So wird etwa auf der Linie RE 1 zwischen Rostock und Hamburg ein Ersatzangebot mit Zügen oder Bussen eingerichtet, ebenso auf den Linien RE 3, 4 und 5.

Sylt-Pendler verärgert: „Wir sind auf die Bahn angewiesen“

8.18 Uhr: Die Pendler, die täglich mit der Bahn zur Arbeit auf die Nordseeinsel Sylt und zurück fahren, sind über den Streik der Bahn verärgert. „Der Streik wird bei den Pendlern natürlich nicht sehr gut aufgenommen, zumal die Lebensader die Bahn ist“, sagte der Sprecher der Pendlerinitiative Achim Bonnichsen der Deutschen Presse-Agentur. „Wir haben keine andere Möglichkeit auf die Insel zu kommen. Wir sind auf die Bahn angewiesen.“ Der Ausstand an sich sei das Gute Recht der Bahner. „Aber eine Lebensader so zu unterbrechen, ist natürlich unverhältnismäßig.“ Nach Angaben der Bahn soll auf der Strecke zumindest alle zwei Stunden ein Zug fahren.

7.47 Uhr: Die Deutsche Bahn hat für Rückfragen eine kostenlose Sonderhotline unter der Rufnummer 08000/996633 eingerichtet.

„Erste Auswirkungen sind bereits spürbar“

7.18 Uhr: Der Lokführerstreik trifft den Norden. „Erste Auswirkungen sind bereits spürbar“, sagt eine Sprecherin der Deutschen Bahn am Mittwochmorgen. Ein Ersatzfahrplan sei angelaufen, dennoch werden zahlreiche Bahnen ausfallen. Fahrgäste der Hamburger S-Bahn müssen sich darauf einstellen, dass die Linien S31, S2 und S11 während des Streiks nicht fahren. „Auf den Linien S1, S21 und S3 versuchen wir einen 20-Minuten-Takt anzubieten“, kündigte die Sprecherin an.

6.55 Uhr: Zumindest am frühen Morgen waren die Auswirkungen des Bahnstreiks noch nicht auf den Autobahnen der Stadt spürbar. Es gebe bisher keine Staus, die Lage sei wie sonst auch am frühen Morgen, hieß es auf MOPO-Anfrage aus der Verkehrsleitzentrale.

6.30 Uhr: „Wir werden alles tun, um die Einschränkungen so gering wie möglich zu halten“, hatte ein Sprecher der Deutschen Bahn am Dienstag gesagt. „Die S-Bahn Hamburg versucht, während des Streiks einen 20-Minuten-Betrieb auf den Linien S1, S3 und S21 aufrecht zu erhalten“, heißt es in einer Mitteilung. Vor der Corona-Pandemie zählte die S-Bahn Hamburg täglich etwa 750.000 Fahrgäste. Nicht von dem Streik betroffen sind die U-Bahnen, Busse und die AKN-Bahn.

Notfallpläne für Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bremen

6.25 Uhr: Die Züge RE 8 und 80 auf der Strecke Lübeck – Hamburg verkehren demnach voraussichtlich im Stundentakt und die Linien RE 6 und 60 auf der Strecke Husum – Westerland sollen alle zwei Stunden fahren. Auch für Niedersachsen und Bremen hat die Bahn ein Mindestfahrplanangebot angekündigt. Das Unternehmen weist jedoch darauf hin, dass man nicht garantieren könne, „dass alle Reisenden an ihr Ziel kommen“.

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6.20 Uhr: Die Deutsche Bahn arbeitet seit Dienstag fieberhaft an einem Notfallplan für die Nah- und Fernverkehrszüge. Schon am Nachmittag stand ein erster Mindestfahrplan für den Norden: Demnach sollen die Regionalbahnen RE 7 und 70 zwischen Kiel/Flensburg und Hamburg am Mittwoch und Donnerstag voraussichtlich im Zwei-Stunden-Takt von und nach Altona verkehren. Auf den Fahrten von und nach Flensburg müsse ein Umstieg in Neumünster eingeplant werden.

6.15 Uhr: Die regionalen Anbieter MetronomEnno und Erixx wollen planmäßig fahren. Streikende Bahnbeschäftigte in der Infrastruktur könnten allerdings „Einfluss auf die Fahrten“ haben, hieß es am Nachmittag.

Erster Bahnstreik im Norden seit Dezember 2018

6.12 Uhr: Der Ausstand der Lokführer ist der erste Streik bei der Bahn seit Dezember 2018, als die EVG ihre Mitglieder zum Arbeitskampf aufrief. Weitaus härter verlief der GDL-Streik 2014 und 2015. In acht sich steigernden Wellen legten die Lokführer unter Weselskys Führung die Arbeit nieder und weite Teile des Streckennetzes lahm.

6.10 Uhr: Eine Sprecherin der Deutschen Bahn erklärte: „Alle müssen sich darauf einstellen, dass es Ausfälle und Verspätungen gibt.“ Näheres zu den Engstellen werde man im Laufe des Mittwochs wissen. Das Unternehmen verwies auf regionale Informationen im Internet und in der App DB-Navigator, die man stets möglichst aktuell halte.

6.08 Uhr: Die Bahn bezeichnete den Streik als „Eskalation zur Unzeit“. „Gerade jetzt, wenn die Menschen wieder mehr reisen und die Bahn nutzen, macht die GDL-Spitze den Aufschwung zunichte, den wir in Anbetracht der massiven Corona-Schäden dringend brauchen“, teilte Personalchef Martin Seiler mit. Er kritisierte, die GDL habe sich nicht an ihre Ankündigung gehalten, den Kunden ausreichend Vorlauf vor dem Streikbeginn zu lassen. Auch der Fahrgastverband Pro Bahn nannte die Streikankündigung „deutlich zu kurzfristig“. Die Bahn hatte zuletzt ein Lohnplus von 1,5 Prozent zum 1. Januar 2022 und 1,7 Prozent zum 1. März 2023 angeboten, bei einer Laufzeit bis Ende Juni 2024.

Linke unterstützt Bahnstreik im Norden

6.05 Uhr: Die Linksfraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft unterstützt den Streik. „Es ist vollkommen legitim, wenn Gewerkschaften für die Durchsetzung ihrer Forderungen zum Mittel des Streiks greifen“, sagte deren gewerkschaftlicher Sprecher, David Stoop. Die Inflationsrate in Deutschland habe im Juni bei 2,3 Prozent, im Juli aufgrund von Sonderfaktoren sogar bei 3,8 Prozent gelegen. „Die Argumentation der Bahn und anderer Arbeitgeber, es sei derzeit Lohnzurückhaltung gefordert, geht daher in die völlig falsche Richtung.“

6 Uhr: Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat bundesweit einen Streik beim Fern-, Regional- und Nahverkehr angekündigt. Im Güterverkehr ruft die GDL bereits von Dienstagabend (19 Uhr) an zum Streik auf. Am frühen Mittwochmorgen sollen dann von 2 Uhr an bundesweite Arbeitsniederlegungen im Personenverkehr und in der Bahn-Infrastruktur folgen, sagte Gewerkschaftschef Claus Weselsky – diese dauerten bis Freitagmorgen, 2 Uhr. Eine große Mehrheit der teilnehmenden GDL-Mitglieder hatten sich in einer Urabstimmung für den Ausstand ausgesprochen.