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Eine Regionalbahn der Deutschen Bahn fährt in den Hauptbahnhof ein.
  • Durch den GDL-Streik kommt es auch im Norden zu erheblichen Einschränkungen im Bahnverkehr.
  • Foto: (c) dpa

So hart trifft der Lokführer-Streik Hamburg und den Norden

Vom bundesweiten Streik der Lokführer am Mittwoch und Donnerstag bleiben auch Hamburg und der Norden nicht verschont. Im Gegenteil: Hier fallen nicht nur viele Nah- und Fernverkehrszüge aus, auch die S-Bahnen verkehren nur bedingt.

Nach der Streik-Ankündigung stehen in Hamburg alle Zeichen auf S-Bahn-Chaos. Wie die Hamburger GDL bereits am Dienstagvormittag mitteilte, werden voraussichtlich sehr viele der S-Bahn-Mitarbeiter an dem Streik teilnehmen. „Ich gehe davon aus, dass die allermeisten S-Bahnen nicht fahren werden“, sagte der GDL-Bezirksvorsitzende Nord, Hartmut Petersen.

Deutsche Bahn arbeitet an S-Bahn-Ersatzangebot

Was sollten die Hamburger nun tun? Grundsätzlich ist es möglich, auf die weiterhin fahrenden U-Bahnen und Busse umzusteigen. Allerdings muss bedacht werden, dass die U3 auf der Strecke zwischen Hauptbahnhof und Baumwall schon seit längerem gesperrt ist und keine Alternative zur S-Bahn darstellt. Der Streik könnte also vor allem im Bereich der Innenstadt zu massiven Problemen führen.

„Wir werden alles tun, um die Einschränkungen so gering wie möglich zu halten“, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn am Dienstag in Bezug auf den S-Bahn-Verkehr in Hamburg. Derzeit werde an einem Ersatzangebot gearbeitet, das aber noch nicht vollständig sei. „Die S-Bahn Hamburg versucht, während des Streiks einen 20-Minuten-Betrieb auf den Linien S1, S3 und S21 aufrecht zu erhalten“, heißt es in einer Mitteilung.

Notfallpläne für Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bremen

Die Deutsche Bahn arbeitet seit Dienstag fieberhaft an einem Notfallplan für die Nah- und Fernverkehrszüge. Schon am Nachmittag stand ein erster Mindestfahrplan für den Norden: Demnach sollen die Regionalbahnen RE 7 und 70 zwischen Kiel/Flensburg und Hamburg am Mittwoch und Donnerstag voraussichtlich im Zwei-Stunden-Takt von und nach Altona verkehren. Auf den Fahrten von und nach Flensburg müsse ein Umstieg in Neumünster eingeplant werden.

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Die Züge RE 8 und 80 auf der Strecke Lübeck – Hamburg verkehren demnach voraussichtlich im Stundentakt und die Linien RE 6 und 60 auf der Strecke Husum – Westerland sollen alle zwei Stunden fahren. Auch für Niedersachsen und Bremen hat die Bahn ein Mindestfahrplanangebot angekündigt. Das Unternehmen weist jedoch darauf hin, dass man nicht garantieren könne, „dass alle Reisenden an ihr Ziel kommen“.

Nur jeder vierte geplante Fernverkehrszug kann fahren

Die Gewerkschaft hat auch eine Hiobsbotschaft für die Hamburger, die nun auf den Metronom und die Nordbahn setzen. Zwar kündigte das Unternehmen Metronom an, dass die Züge von Metronom, Enno und Erixx sich nicht an dem Streik beteiligen werden und planmäßig fahren sollen.

Doch auch die Bahn-Infrastruktur wird bestreikt – „und da kann es auch mal sein, dass Mitarbeiter in den Stellwerken ausfallen und Teile des Bahnverkehrs völlig zum Erliegen kommen“, so die GDL. Davon wäre dann auch das Metronom betroffen. „Bitte informieren Sie sich daher tagesaktuell in der elektronischen Fahrplanauskunft, zum Beispiel der Website oder App“, appelliert das Unternehmen an alle Fahrgäste.

Bekannt ist außerdem, dass am Mittwoch und Donnerstag nur ungefähr jeder vierte geplante Fernzug in Deutschland fahren kann. Wie die GDL in Hamburg mitteilte, werden die genauen Ausmaße des Streikes wohl erst am Mittwochmorgen sichtbar.

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Die Deutsche Bahn rät allen, „die nicht zwingend fahren müssen“, ihre Reise, wenn möglich, zu verschieben. Denn in den noch verkehrenden Zügen ist mit einer enormen Auslastung zu rechnen. Zugbindungen bei Sparpreisen werden deshalb aufgehoben, die Tickets aus dem Streik-Zeitraum behalten ihre Gültigkeit bis zum 20. August.

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