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Eine Passantin schiebt ihren Koffer durch den Berliner Hauptbahnhof.Bahnkunden müssen sich auf einen Streik einstellen.
  • Eine Passantin schiebt ihren Koffer durch den Berliner Hauptbahnhof.Bahnkunden müssen sich auf einen Streik einstellen.
  • Foto: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld

Bahn-Hammer: Schon heute! Lokführer treten in den Streik

Sechs Jahre nach dem letzten quälenden Lokführer-Streik ist es wieder so weit: Die Mitglieder der GDL haben sich mit großer Mehrheit für einen Arbeitskampf ausgesprochen. Und es geht sofort los.

Bei der Urabstimmung der Gewerkschaft stimmten 95 Prozent der teilnehmenden Mitglieder für einen Arbeitskampf, wie die Organisation am Dienstag in Frankfurt schriftlich mitteilte. Erforderlich waren mindestens 75 Prozent.

Lokführer-Streik: Schon am Dienstagabend soll es losgehen

Die GDL hatte angegeben, grundsätzlich keine Beschränkungen für Ort oder zeitliche Länge der Streiks zu haben. Die Fahrgäste würden aber rechtzeitig informiert, hatte Weselsky am Montag zu Beginn der Abstimmungsauszählung versprochen.

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Am Dienstagvormittag teilte die GDL dann mit, der Streik soll bereits ab Dienstagabend aufgenommen werden. Gestartet werden sollte um 19 Uhr mit dem Frachtverkehr bei der DB Cargo.

Ab Mittwochfrüh, 2 Uhr, folgt dann ein 48-stündiger Ausstand auch im Personenverkehr. Laut Weselsky soll er am 13. August um 2 Uhr enden. Der Ausstand fällt mitten in die Urlaubszeit: In vielen deutschen Bundesländern sind noch Ferien.

Darum wurden sich GDL und Bahn nicht einig

Die GDL will nach den Worten Weselskys eine Nullrunde im laufenden Jahr nicht akzeptieren, verlangt eine deutliche Corona-Prämie und Einkommenssteigerungen von 3,2 Prozent bei einer Laufzeit von 28 Monaten. 

Die Bahn will angesichts von neuen Milliardenverlusten während der Corona-Pandemie und großen Flutschäden einen länger laufenden Tarifvertrag und spätere Erhöhungsstufen bei gleicher Prozentzahl. Ein Streik wäre eine „Attacke auf das ganze Land“, hatte Bahn-Personalchef Martin Seiler erklärt. Eine Bahn-Sprecherin hatte zudem am Montag gesagt, dass Streiks die Kunden wie Beschäftigte wie ein „Schlag ins Gesicht“ treffen würden.

Die Bahn hatte am Montag keine Details zu Notfallplänen genannt. Beim letzten GDL-Lokführer-Streik vor sechs Jahren hatte man einen Notfahrplan erstellt, um zumindest etwas Betrieb aufrechtzuerhalten. Im Fernverkehr konnte etwa ein Drittel der Züge fahren, vor allem auf den Hauptstrecken vom Ruhrgebiet nach Osten sowie von Hamburg nach Süden. Auch im Regionalverkehr und bei S-Bahnen dürfte bei einem Lokführerstreik ein Großteil der Züge ausfallen. Der gestörte Betriebsablauf könnte dann auch bei Konkurrenten der Deutschen Bahn zu Einschränkungen führen. (mik/dpa)

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