Jogginghose, Jutebeutel, Jackett: So blickt ChatGPT auf Hamburgs Stadtteile
Wie sehen die Menschen in Hamburgs Stadtteilen aus – durch die Augen einer Künstlichen Intelligenz? Wir haben ChatGPT gebeten, typische Bewohnerinnen und Bewohner von Ottensen bis Billstedt zu entwerfen. Entstanden ist ein Stadtporträt in Miniaturen: zwischen Klischee, präziser Beobachtung und Augenzwinkern.
Natürlich ist das nur eine Spielerei, aber eine, bei der man bei den Bildern und der Charakterisierung erstaunlich oft denkt: Stimmt schon irgendwie. Wir starten in Ottensen: zwischen Leinenhemd, Fairtrade-Kaffee und zweisprachiger Kita.
Ottensen – der charmante Weltverbesserer
Zum Alltag eines Ottensers gehören Altbau, Bio-Supermarkt und portugiesisches Frühstück – und ein Faible für Leinenhemden, fair gehandelten Kaffee sowie Gendersternchen. Er oder sie radelt mit Lastenrad zum Yogakurs, trägt Vintage oder bewusst Ungebügeltes – Hauptsache, bewusst. Die Kinder heißen Milan und Ronja, und die Kita ist natürlich bilingual.
Doch der Ottenser ist mehr als ein Klischee: Er ist warmherzig, engagiert und nie um ein Zitat aus dem letzten „Zeit Wissen“-Podcast verlegen. Er diskutiert lieber als zu urteilen – über die Wärmepumpe, den Elbstrand oder die Gentrifizierung, an der er vielleicht doch ein bisschen mitverdient. Aber hey: besser hier als in Winterhude, oder?
Rahlstedt – der unaufgeregte Alltagsheld
Der Rahlstedter steht morgens um 6 Uhr auf, fährt mit dem Kombi zur Arbeit und freut sich, wenn das WLAN stabil ist. Er trägt Funktionsjacke bei Sonne und bei Regen – man weiß ja nie –, und wenn’s mal was Besonderes sein soll, gibt’s Grillwurst von Edeka. Rahlstedt ist kein Viertel zum Angeben, sondern zum Ankommen: Reihenhaus, Gartenzwerg, Mähroboter – fertig ist das Lebensmodell.

Er meckert gern ein bisschen über die Bahnverbindung, aber insgeheim findet er’s gut, dass nicht jeder hier raus will. Am Wochenende geht’s mit dem Hund durchs Naturschutzgebiet oder zum Baumarkt – für den Rahlstedter ist das Meditation. Man grüßt sich, kennt den Nachbarn, weiß, wann der Sperrmüll kommt. Und das reicht ihm völlig. Großstadt? Ist da, wo die Parkplätze knapp sind.
Billstedt – der Raue mit Herz
Zwischen Wohnblocks, Bolzplatz und Kiosk weiß der Billstedter genau, wie der Hase läuft. Kapuzenpulli, Bart, Gürteltasche quer – der Look sitzt. Er sagt, was Sache ist, kennt seine Leute und weiß, wo’s den besten Döner gibt. Die Straße ist sein Wohnzimmer, der Ton ist direkt, aber ehrlich – wer Respekt zeigt, kriegt ihn auch zurück.

Billstedt ist mehr als Streetstyle und Shisha-Bar. Es ist Familie, Vielfalt und Lebenskunst auf engem Raum. Hier wird gearbeitet, gestritten, gelacht und zusammengehalten. Der Billstedter ist kein Posterboy – aber echt. Und das reicht.
Harvestehude – der stilvolle Souverän
In Harvestehude hat alles seine Ordnung, sogar der Müßiggang. Der typische Harvestehuder liest morgens „Die Zeit“ im Café, joggt später um die Alster und hat für jede Lebenslage ein perfekt abgestimmtes Jackett. Man grüßt freundlich, lässt sich Zeit beim Sprechen und kennt mindestens drei gute Sommeliers. Die Eleganz hier ist leise – aber sie ist da, im Ton, im Tuch, im Tempo.

Geprahlt wird hier nicht, dafür genossen: Bordeaux, Bauhaus, Besonnenheit. Die Harvestehuderin ist Juristin, Galeristin oder einfach unauffällig vermögend. Der Harvestehuder fährt Oldtimer oder E-Porsche – beides in gedecktem Ton. Man lebt schön, spricht sanft und weiß, dass Wirkung das Lauteste ist, was man sich hier erlaubt.
Barmbek – der Bodenständige mit Humor
Der Barmbeker trägt Hoodie, holt sich seinen Kaffee an der Tanke und weiß, was eine gute Currywurst kostet. Der Stil ist wetterfest, der Blick geradeaus. Zwischen rotem Klinker, Fahrradkeller und Supermarktparkplatz lebt er sein Leben ohne Schnickschnack – praktisch, direkt und mit trockenem Witz. Früher Malocher, heute Mediapädagoge mit Werkzeugkoffer im Flur.

Barmbek ist nicht laut, aber lebendig. Es ist das Viertel für alle, die keine Show brauchen, um klarzukommen – Familien, Azubis, Ur-Hamburger. Hier wird renoviert, aber nicht gentrifiziert. Die Kneipe heißt „Zur Erholung“, und der Lieblingssatz ist: „Nich lang schnacken.“ Barmbek ist nicht fancy – und genau deshalb so beliebt.
St. Pauli – der Wilde mit Prinzipien
Er trägt Lederjacke mit Aufnähern, wohnt in einer WG überm Späti und hat mindestens ein Tattoo, das eine Geschichte erzählt (die er nur nachts um 4 Uhr auspackt). Der St. Paulianer trinkt Astra, diskutiert über Gentrifizierung und kennt die besten Falafel im Viertel. Er ist politisch wach, musikalisch versiert – und hat eine Meinung zu allem, außer zu Ordnung.

Tagsüber ein bisschen müde, abends plötzlich hellwach. Zwischen Hafenklang, Kiosk und Krawallromantik lebt er in einer Welt, in der jeder Pflasterstein Geschichte hat – und alle irgendwie dazugehören. Ob Kiezkellner, Aktivistin oder Alt-Punker: Hauptsache gegen Nazis, gegen Langeweile und für das Recht auf ein Bier im Park.
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