• Eine Frau beim Impfen (Symbolfoto).
  • Foto: Imago

Die Impfung schützt nicht? Diese Zahlen aus Hamburg zeigen das Gegenteil

Weil sich in seltenen Fällen auch Geimpfte mit dem Coronavirus infizieren können, zweifeln Kritiker weiter an der Wirksamkeit der Schutzimpfung. Neue Zahlen aus Hamburg zeigen jetzt, wie ein kleiner Anteil an Ungeimpften den Großteil der Corona-Patienten auf den Intensivstationen ausmacht.

Eine Senatsantwort auf eine kleine Anfrage der Hamburger Linksfraktion deckt die Zahlen auf: Zwischen Anfang Oktober und dem aktuellsten Datenstand vom 24. November war es in insgesamt in 2677 Fällen zu Infektionen bei geimpften Hamburger:innen gekommen. Bei den Ungeimpften kam es in 14.811 Fällen zu einer Infektion, bei Menschen mit einem unvollständigen Impfschutz in 149 Fällen.

Deutlich mehr Ungeimpfte in Hamburger Kliniken

Von den Ungeimpften mussten 286 Menschen in einer Klinik behandelt werden, die über 70-Jährigen waren am häufigsten betroffen (105 Personen). Von den Geimpften mussten insgesamt 115 Menschen wegen einer Corona-Erkrankung im Krankenhaus behandelt werden, davon ebenfalls meist über 70-Jährige (80 Personen). Von den Hamburger:innen mit einer unkompletten Impfserie benötigten 10 medizinische Hilfe in einem Krankenhaus.

Die Lage auf den Hamburger Intensivstationen

Auch auf den Intensivstationen in Hamburg ist das Verhältnis etwa ein Viertel Geimpfte zu drei Viertel Ungeimpften / nicht vollständig Geimpften. Doch die Mehrheit der Hamburger:innen ist inzwischen vollständig Geimpft. Unter den über 18-Jährigen sind es sogar fast 90 Prozent. Das heißt im Umkehrschluss: Der kleine Anteil der Ungeimpften belegt den Großteil der Corona-Intensivbetten.


Starten Sie bestens informiert in Ihren Tag: Der MOPO-Newswecker liefert Ihnen jeden Morgen um 7 Uhr die wichtigsten Meldungen des Tages aus Hamburg und dem Norden, vom HSV und dem FC St. Pauli direkt per Mail. Hier klicken und kostenlos abonnieren.


Auffällig ist auch, dass ungeimpften jüngere Menschen deutlich häufiger auf einer Intensivstation landen als geimpfte. Zwar finden die meisten Impfdurchbrüche in der Altersgruppe der 20- bis 29-Jährigen und in der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen statt, doch nur wenige müssen ins Krankenhaus.

Zwischen den 20- bis 69-Jährigen gab es bei den Geimpften insgesamt drei Corona-Patienten auf einer Intensivstation, während es bei den Ungeimpften 26 waren.

Linke fordert mehr Tempo beim Impfen

„Impfen schützt vor einem schweren Krankheitsverlauf – das ist unbestritten“, sagte Deniz Celik, gesundheitspolitischer Sprecher der Linksfraktion. Wegen des abnehmenden Impfschutzes, dürfe allerdings auch das Risiko von Impfdurchbrüchen nicht unterschätzt werden.

Das könnte Sie auch interessieren: Verkorkste Kommunikation der Stadt: Das Problem mit der getrennten Inzidenz

„Deshalb steht der Senat in der Pflicht, aufs Tempo zu drücken und zeitnah allen Hamburger:innen ein Impfangebot – auch für eine Auffrischimpfung – zu machen und zwar niedrigschwellig, wohnortnah und an sieben Tagen in der Woche“, so Celik weiter. Die Stadt Aachen habe am Wochenende einen Impfmarathon rund um die Uhr durchgeführt – in Kirchen, Einkaufszentren, und anderen Einrichtungen. Das könne auch Vorbild für Hamburg sein.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp