So hoch ist die Impfquote in Hamburg wirklich
Normalerweise verschleiert oder frisiert man Zahlen, wenn sie unangenehm sind oder Versäumnisse aufdecken könnten. In Hamburg wird dagegen noch immer eine für die Corona-Bekämpfung immanent wichtige Kennziffer zwar nicht bewusst verschleiert, dafür aber systematisch falsch angegeben, obwohl sie Grund zur Freude wäre. Die Impfquote liegt nämlich deutlich höher, als bekannt.
Bereits im Laufe des Jahres war immer wieder darauf hingewiesen worden, dass die eigentliche Impfquote höher liegen könnte als angenommen. Grund dafür ist, dass die Hausärzt:innen nicht zuverlässig und unregelmäßig ihre durchgeführten Corona-Impfungen melden. Stattdessen reichen Sie ihre Impf-Zahlen über die quartalsweisen Abrechnungen ein. Da die Impfkampagne in Hamburg spätestens seit der Schließung des Impfzentrums primär über die Hausärzt:innen läuft, ist das besonders ärgerlich.
- Deutsch (Deutschland)
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Normalerweise verschleiert oder frisiert man Zahlen, wenn sie unangenehm sind oder Versäumnisse aufdecken könnten. In Hamburg wird dagegen noch immer eine für die Corona-Bekämpfung immanent wichtige Kennziffer zwar nicht bewusst verschleiert, dafür aber systematisch falsch angegeben, obwohl sie Grund zur Freude wäre. Die Impfquote liegt nämlich deutlich höher, als bekannt.
Bereits im Laufe des Jahres war immer wieder darauf hingewiesen worden, dass die eigentliche Impfquote höher liegen könnte als angenommen. Grund dafür ist, dass die Hausärzt:innen nicht zuverlässig und unregelmäßig ihre durchgeführten Corona-Impfungen melden. Stattdessen reichen Sie ihre Impf-Zahlen über die quartalsweisen Abrechnungen ein. Da die Impfkampagne in Hamburg spätestens seit der Schließung des Impfzentrums primär über die Hausärzt:innen läuft, ist das besonders ärgerlich.
Hamburg: Impfquote liegt 3 bis 4 Prozentpunkte höher
Die Impfquote liegt demnach schätzungsweise drei bis vier (!) Prozentpunkte über der bislang vermeldeten von 74,4 Prozent. Dies bestätigt auch die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg (KVHH) der MOPO auf Nachfrage.
Die Problematik ist schon länger bekannt und sorgt wie aus dem Umfeld der Sozialbehörde zu hören ist schon ebenso lange in der Politik für Unmut. Nur geändert hat sich an den späten Meldungen nichts.
Ärzte melden Impfungen seit Monaten nicht
Der Vorsitzende der KVHH Walter Plassmann hatte im August noch die damals im zweiten Quartal 70.000 nicht an das RKI gemeldete Impfungen der Ärzte verteidigt: „Das Meldeverfahren war neu und anfänglich auch technisch nicht stabil“. Nun drei Monate später bleibt es aber immer noch dabei, dass Ärzt:innen offenbar weiterhin nachlässig die Zahlen ans RKI melden und die Stadt nicht genau weiß, wie viele ihrer Bürger:innen aktuell geimpft sind.
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Derzeit wird die Impfquote der über 18-Jährigen in Hamburg vom RKI mit 86,5 Prozent angegeben. Rechnet man die ausstehenden Prozentpunkte oben drauf, sind es womöglich schon über 90 Prozent – ein Meilenstein in der Pandemiebekämpfung. Auch die KVHH geht davon aus, dass die Impfquote der Erwachsenen mindestens bei „jedenfalls knapp 90 Prozent“ liegt.
Jetzt muss das nur noch offiziell bekannt werden.