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  • Die Retheklappbrücke können Autos und Züge passieren.
  • Foto: dpa

Immer wieder Theater: Hamburger Pannen-Brücke mit Preis ausgezeichnet

Wilhelmsburg –

Die Retheklappbrücke im Hamburger Hafen hat den Deutschen Brückenbaupreis 2020 erhalten. Sie gilt als größte Klappbrücke Europas. Doch in den vergangenen Jahren machte das Millionen-Prestiegeprojekt eher durch Pannen von sich reden.

Die Retheklappbrücke löse mit einer „innovativen Konstruktion eine höchst anspruchsvolle Aufgabe“ und sei mit ihrem Schließmechanismus europaweit einzigartig, heißt es in der Begründung für den Preis.

Deutscher Brückenbaupreis für Retheklappbrücke

Der Deutsche Brückenbaupreis wird seit 2006 alle zwei Jahre von der Bundesingenieurkammer und dem Verband Beratender Ingenieure (VBI) für herausragende Bauingenieurleistungen verliehen.

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Auf der Retheklappbrücke können Züge und Autos die Rethe an der Mündung in den Reiherstieg überqueren. Sie sollte ab 2012 die alte Rethe-Hubbrücke ersetzen. Tatsächlich fuhren nach Verzögerungen beim Bau erst 2016 die ersten Autos darüber, die Zugstrecke wurde 2017 freigegeben. Die Kosten inklusive des Rückbaus der alten Rethe-Hubbrücke waren von 95 Millionen auf gut 173 Millionen Euro explodiert.

Hamburger Pannen-Brücke erhält Ingenieurpreis

Seitdem die Brücke in Betrieb ist, kommt es immer wieder zu Pannen. Im August 2020 konnte die Brücke nicht mehr ausgeklappt werden, schuld war ein defekter Hydraulikzylinder. Der verbleibende Zylinder war überlastet und drohte ebenfalls auszufallen. Also blieb die Brücke für mehrere Wochen hochgeklappt. Autos mussten einen Umweg fahren.

Ende September fiel auch die Bahnstrecke für zwei Wochen aus. Auf Anfrage der CDU musste der Senat im September vergangenen Jahres einräumen, dass das Millionenprojekt seit der Eröffnung vor drei Jahren bereits 43 Mal wegen technischer Störungen gesperrt wurde. (abu)

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