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Heizung
  • Sollte die Mindesttemperatur in deutschen Wohnungen auf bis zu 16 Grad abgesenkt werden? (Symbolbild)
  • Foto: picture alliance/dpa/Marcus Brandt

Wohnungen im Winter sechs Grad kühler? Heftige Kritik an Energie-Sparplänen

Die Bundesnetzagentur schlägt vor, die Mindesttemperatur in Wohnungen senken, um Gas zu sparen. Der Vorschlag stößt auf heftige Kritik, etwa vom Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW). Die niedrigere Temperatur könnte indirekt Auswirkungen auf die Gesundheit haben.

„‚Frieren-für-den-Frieden‘ klingt nicht nur zynisch, sondern ist es auch“, sagte demnach VNW-Direktor Andreas Breitner am Donnerstag in Hamburg. In jedem Mietvertrag sichere der Vermieter in der Heizperiode eine Temperatur zwischen 20 und 22 Grad Celsius zu. „Wer diese Regelung für eine gewisse Zeit außer Kraft setzen und die Verantwortung dafür den Wohnungsunternehmen übertragen will, stiehlt sich aus der Verantwortung.“

Kritik an Bundesnetzagentur für Vorschlag geringerer Temperatur in Wohnungen

Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hatte vorgeschlagen, die Heizvorgaben im Mietrecht vorübergehend zu verändern und so Gas zu sparen. „Schon jetzt haben sich die Gaspreise für private Haushalte gegenüber der Vorkriegszeit vervielfacht“, sagte er der „Rheinischen Post“ am Donnerstag. Für Mieter könne es eine böse Überraschung geben, wenn hohe Nachzahlungen fällig würden, warnte Müller. „Das können schnell mehr als tausend Euro sein, da werden Schockwellen durch das Land gehen.“

Auch der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) forderte bei einem Gasmangel eine Absenkung der Mindesttemperatur in den Wohnungen um bis zu sechs Grad Celsius: „Sollten die Gaslieferungen nach Deutschland künftig weiter deutlich eingeschränkt werden und es zu einer Mangelsituation kommen, sollte der Rechtsrahmen so angepasst werden, dass weitere Absenkungen der Mindesttemperatur auf eine maximale Untergrenze von 18 Grad tagsüber und 16 Grad nachts möglich werden“, sagte GdW-Präsident Axel Gedaschko den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

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VNW-Direktor Breitner sagte dagegen, die Menschen dürften angesichts der Preise ohnehin schon längst über Einsparmöglichkeiten nachdenken. Ihnen das jetzt per Gesetz vorschreiben zu wollen, „ist ein Offenbarungseid“. Hinzu komme, dass die pauschale Forderung nach niedrigeren Raumtemperaturen sogar kontraproduktiv sein könne. „Es besteht die Gefahr, dass sich in kühleren Zimmern innerhalb kurzer Zeit Schimmel bildet und damit eine ernsthafte Gesundheitsgefahr entsteht.“

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Die Politik solle stattdessen ihre eigenen Möglichkeiten ausreizen, forderte Breitner. „Nun gilt es, die Lage durch selbst auferlegte Verbote zum Fracking, zur Atomkraft und zur Kohle nicht noch künstlich zu verschlechtern.“ (dpa/mp)

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