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Ein Bagger saugt Schlick aus der Elbe. Diesen will Hamburg auch künftig vor Scharhörn abladen. (Archivbild)
  • Ein Bagger saugt Schlick aus der Elbe. Diesen will Hamburg nun in der Elbmündung bei Cuxhaven ablagen. (Archivbild)
  • Foto: IMAGO / Markus Tischler

Schlick-Streit mit Hamburg: Umweltverbände fordern mehr Zeit

Nur bis Anfang März haben der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Naturschutzbund (NABU) und der World Wildlife Fund (WWF) noch die Möglichkeit, die Hamburger Schlickpläne bei der Insel Scharhörn zu prüfen. Doch das sei in so kurzer Zeit nicht möglich gewesen, mahnen die drei Umweltverbände. Sie fordern eine Fristverlängerung – und zusätzliche Informationen.

Eine angemessene Bearbeitung der rund 700 Seiten umfassenden Unterlagen sei innerhalb von nur vier Wochen nicht realisierbar, teilten BUND, NABU und WWF am Freitag in Hamburg mit.

Im Rahmen des Beteiligungsverfahrens hätten sie daher bei der Wirtschaftsbehörde eine Verlängerung der Frist für ihre Stellungnahme bis 27. März beantragt. „Gleichzeitig erwarten die Umweltverbände, dass ihnen von der Behörde weitere relevante Gutachten zur Verfügung gestellt werden.“

Umweltverbände prüfen Hamburger Schlick-Pläne

Die Verbände interessieren sich vor allem für die Einschätzung der von der Hansestadt beauftragten Gutachter, wie sich der Schlick durch die Meeresströmung verteilen würde. Außerdem verlangen sie Einblick in die Gutachten zu den am Gewässerboden lebenden Tieren und der Fischerei.

„Wenn uns die Ausgangsannahmen der Gutachter nicht bekannt sind, ist es logisch, dass wir die daraus abgeleiteten Ergebnisse kaum fundiert bewerten können“ so die drei Verbände. „Wir hätten erwartet, dass diese essentiellen Unterlagen von Beginn an für die Öffentlichkeit zugänglich sind.“


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Hamburg hat angekündigt, den bei der ständig nötigen Ausbaggerung der Elbe anfallenden Schlick künftig auch vor der zur Hansestadt gehörenden Insel Scharhörn abzuladen. Ein Gutachten der Hafenbehörde HPA hatte ergeben, dass dies ökologisch unbedenklich sei. Die Umweltverbände haben Zweifel an dieser Einschätzung. Widerstand kommt auch aus Niedersachsen, wo Umweltminister Olaf Lies (SPD) rechtliche Schritte prüfen lässt.

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Scharhörn gehört zum Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer und mit den Nationalparks der Nachbarländer Schleswig-Holstein und Niedersachsen zum Unesco-Weltnaturerbe Wattenmeer. Die neue Stelle, wo der Schlick versenkt werden soll, liegt laut Wirtschaftsbehörde nördlich von Scharhörn außerhalb des Nationalparks.

Der größte Teil des Elbschlicks wird bisher nach Neßsand in der Unterelbe gebracht – und von dort schnell wieder zurückgespült. Einen anderen Teil des Schlicks bringt Hamburg seit 2005 an die Tonne E3 südlich der zu Schleswig-Holstein gehörenden Insel Helgoland. (dpa/mp)

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