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Notunterkunft für Flüchtlinge in Hamburg
  • Als eine von fünf Unterkünften steht die Sporthalle der Beruflichen Schule Fahrzeugtechnik in Hamm mit 150 Betten bereit.
  • Foto: picture alliance/dpa | Julian Weber

Hamburg schafft weitere 2000 Plätze für Geflüchtete – neue Notunterkunft bereit

Mehr als 15.000 Schutzsuchende aus der Ukraine sind in Hamburg in öffentlichen Einrichtungen untergebracht. Doch der Zustrom der Menschen auf der Flucht vor der russischen Aggression reißt nicht ab. Kommt die Stadt an ihre Grenzen?

Angesichts des anhaltenden Zuzugs von Schutzsuchenden aus der Ukraine wird Hamburg bis Jahresende mindestens weitere 2000 Plätze für Geflüchtete in öffentlicher Unterbringung schaffen. Diese Zahl ergebe sich allein aus den aktuell schon entschiedenen oder bereits in Umsetzung befindlichen Maßnahmen zur Erweiterung der Unterbringungskapazität, sagte Martin Helfrich, Sprecher der Sozialbehörde. Allerdings sei dieser Aufwuchs „angesichts der kontinuierlichen Zugangszahlen nach wie vor nicht ausreichend“.

Mindestens 2000 weitere Plätze für Geflüchtete in Hamburg

Deshalb arbeite die Stadt mit Hochdruck daran, weiteren Raum oder Flächen für die Unterbringung zu finden. Mehrere Dutzend Objekte würden derzeit näher geprüft. „Im Verlauf der kommenden Monate sollen je nach Bedarf aufgrund der Zugangssituation mehrere Hundert weitere Plätze durch Verdichtung, Ausbau bestehender Unterkünfte, Aufbau neuer Unterkunftsstandorte sowie Anmietung und gegebenenfalls Umrüstung bestehender Gewerbeflächen und Immobilien geschaffen werden.“

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Unterdessen ist die erste von fünf Notunterkünften in Schulsporthallen bezugsbereit. Rund 150 Feldbetten, Decken, und Kissen wurden in der Sporthalle der Beruflichen Schule Fahrzeugtechnik in Hamm aufgebaut. Die anderen vier Hallen würden vorerst noch in Reserve gehalten. „Dort sind wir darauf vorbereitet, binnen weniger Stunden gemeinsam mit den Hilfsorganisationen im Bedarfsfall Betten aufzustellen“, sagte Helfrich. Insgesamt gehe es um eine Kapazität von 750 Betten. Wann die Ersten belegt werden, stehe noch nicht fest. „Ich gehe davon aus, dass wir kurzfristig in der Situation sein werden, auch Hallen nutzen zu müssen.“

Die Hallen seien aber „in jeder Hinsicht nur eine kurzfristige Lösung“, sagte er. „Weil sie uns auch nur kurzfristig Luft verschaffen. Und sie sind nur eine kurzfristige Lösung, weil auch die Unterbringung der Menschen in diesen Hallen bestenfalls nur kurzfristig erfolgen soll, bis wir bessere Optionen anzubieten haben.“ Eine mehrmonatige Unterbringung sei nicht das, „was wir uns vorstellen“.

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Eine dieser besseren Optionen könnte zum Beispiel das Gebäude der früheren Postbank-Zentrale in der City Nord sein, über dessen Anmietung nach MOPO-Informationen verhandelt wird und das eine ähnliche Kapazität bieten würde wie die Halle des früheren „Fegro“-Großmarktes in Harburg, in der rund 750 Menschen untergebracht werden können. Zu konkreten Verhandlungen wollte Helfrich sich nicht äußern. Nur so viel: „Wir suchen gezielt nach Objekten, in denen man mehrere Hundert Menschen unterbringen kann.“

Mehr als 13.000 Plätze für Geflüchtete aus der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskriegs

Mehr als 13.000 Unterbringungsplätze in öffentlichen Einrichtungen wurden seit Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine den Angaben zufolge schon geschaffen. Von den geschätzt 25.000 Schutzsuchenden in der Stadt seien etwa 15.500 auf öffentliche Unterbringung angewiesen. Einige Hundert sind auch in den Einrichtungen des Winternotprogramms für Obdachlose untergekommen. Diese Betten würden aber ab Oktober wieder für ihre eigentliche Bestimmung benötigt, sagte Helfrich.

1000 Betten stünden in der aus Containern errichteten Unterkunft auf dem Parkplatz Braun am Volksparkstadion schon jetzt bereit, sagte Helfrich. Damit ist sie schon jetzt die größte der Stadt. Weitere 300 Plätze sollen dort noch hinzukommen.

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Zelte, wie sie schon zu Beginn des Krieges als Notbehelf an der Schnackenburgsallee aufgebaut worden waren, soll es zumindest vorerst nicht wieder geben, sagte Helfrich. „Das ist eine Form der Unterbringung, die wir nach Kräften vermeiden möchten.“ (mp/dpa)

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