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Viele Menschen am Bahnhof Altona
  • Zu der Demo in Ottenser Hauptstraße kamen am Freitag nach Polizei-Angaben 2500 Menschen.
  • Foto: Patrick Sun

Nach rassistischer Attacke auf Hamburgerin: Tausende bei Demo gegen rechts

Ihr Kinderwagen wurde angezündet, an der Wohnungstür hingen rassistische Plakate: Der Fall von Doris K. (34, Name geändert) sorgte in den vergangenen Tagen für Empörung. Am späten Freitagnachmittag gingen nun Tausende Menschen in Ottensen auf die Straße.

Anlässlich des abscheulichen Falls hatte die Partei Die Linke zu der Demonstration unter dem Tenor „Ottensen bleibt bunt – Alle zusammen gegen Faschismus!“ aufgerufen – ein breites Bündnis schloss sich dem Protest an.

Ottensen: Demo gegen rechts mit 2500 Teilnehmern

Die Polizei schätzt die Teilnehmerzahl auf 2500. Um 16 Uhr startete der Protest mit einer Kundgebung auf der Ottenser Hauptstraße – danach zogen die Demonstranten weiter zum Alma-Wartenberg-Platz und dann zur Friedensallee. Dort endete der Protest mit einer Abschlusskundgebung um 18 Uhr. Laut Polizei verlief alles friedlich.

Die junge Mutter wurde Opfer rassistischer Attacken: Die 34-Jährige zeigt ein Bild der Hetzplakate, die Unbekannte an die Tür der Familie geklebt hatten. RÜGA
Das Opfer der rassistischen Attacken: Die 34-Jährige zeigt ein Bild der Hetzplakate, die Unbekannte an die Tür der Familie geklebt hatten.
Das Opfer der rassistischen Attacken: Die 34-Jährige zeigt ein Bild der Hetzplakate, die Unbekannte an die Tür der Familie geklebt hatten.

Am vergangenen Montag war die Attacke auf Doris K. passiert: „Das Pack erschießen oder zurück nach Ghana prügeln“, stand zum Beispiel an ihrer Tür. Auf der Fußmatte lag Müll. Als sie sich anschließend auf den Weg zur Kita machte, um ihre fünf Jahre alte Tochter abzugeben, sah sie den brennenden Kinderwagen vor dem Wohnhaus. Doris K.: „Was wird als Nächstes brennen? Meine Tür? Meine Wohnung?“

Sie habe Angst, das Haus zu verlassen, schaue ständig durch den Türspion und gucke, ob jemand da ist. An Schlaf sei seitdem nicht mehr zu denken. „Ich hoffe, dass ich bald in eine andere Wohnung ziehen kann.“

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Doris K. ist von der Solidarität gerührt: „Ich bin überwältigt von der Hilfewelle, die über mich einbricht. Ich kann das kaum in Worte fassen und muss das selbst noch verarbeiten. Ich möchte auf jeden Fall allen danken, die sich um das Wohl meiner Familie sorgen.“ (mp)

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