Streaming-Star in Hamburg vor Gericht – es geht um 25.000 Euro Strafe
Er ist einer der bekanntesten Streamer Deutschlands, Millionen Fans verfolgen seine Gaming-Sessions und Alltagseinblicke: MontanaBlack, bürgerlich Marcel Thomas Andreas Eris, aus Buxtehude bei Hamburg. Wegen eines Twitch-Clips bekam er einen Strafbefehl über 25.000 Euro, gegen den sich der 37-Jährige jetzt wehrt. Es ist nicht sein erster Ärger mit der Justiz.
Der Social-Media-Star wehrt sich vor dem Amtsgericht Harburg gegen einen Strafbefehl. Der Hintergrund: ein mutmaßlicher Verstoß gegen das Kunsturhebergesetz und Beleidigung. Eris soll am 29. Februar 2024 auf dem Bahnsteig des S-Bahnhofs Hamburg-Fischbek einen Bahnmitarbeiter gefilmt haben – ohne dessen Einwilligung.
Zuvor hatte der Zugführer ihn darauf hingewiesen, dass Fahrräder erst ab 18 Uhr in der S-Bahn erlaubt seien. Das Video, in dem der Mann klar zu erkennen ist, soll Eris anschließend auf seinem Twitch-Kanal hochgeladen und mit dem Titel „Ehrenlos“ versehen haben.
Staatsanwaltschaft sieht in Video gezielte Bloßstellung
Die Staatsanwaltschaft sieht darin eine gezielte Bloßstellung. Das Gericht verhängte einen Strafbefehl über 50 Tagessätze à 500 Euro – also 25.000 Euro. Damit wäre der Fall ohne Prozess erledigt gewesen. Doch Eris legte Einspruch ein – nun steht er doch vor Gericht. Der Prozess beginnt am Dienstag, 7. Oktober 2025, um 9 Uhr.
MontanaBlack hatte in der Vergangenheit bereits mehrfach juristischen Ärger. Ende Oktober 2022 untersagte ihm das Landgericht Hamburg per einstweiliger Verfügung, eine Szene aus einem Stream aus dem Wildpark Schwarze Berge weiter unverpixelt zu zeigen – eine Mutter hatte sich gegen die ungefragte Veröffentlichung mit ihrem Kind gewehrt.
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Zuvor war Eris bereits wegen nicht ausreichend gekennzeichneter Werbung für Online-Casinos in die Schlagzeilen geraten. Im Januar 2019 kam es deshalb sogar zu einer Hausdurchsuchung. Ein Verfahren wegen illegalen Glücksspiels wurde später gegen eine Geldauflage eingestellt. Wegen Steuerhinterziehung musste er zudem 40.000 Euro Strafe zahlen.
Außerdem stand er wegen Catcalling und rassistischer Äußerungen in der Kritik. Sein Twitch-Account wurde bereits mehrfach gesperrt beziehungsweise eingeschränkt. (tst)
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