Schüsse in Hamburg-Neugraben

Nach den Schüssen war die Polizei in Neugraben mit einem Großaufgebot im Einsatz. (Archivbild) Foto: alliance/dpa/NEWS5 | Sebastian Peters

Schüsse auf Zivilpolizisten – 22-Jähriger wegen versuchten Mordes vor Gericht

Im Februar beobachten zivile Beamte am S-Bahnhof Neugraben eine Gruppe Männer, wie sie einen Mann verprügeln, um ihn auszurauben. Als einer der Beamten Pfefferspray einsetzte, zog ein 22-Jähriger plötzlich eine Pistole und schoss. Jetzt muss er sich vor Gericht verantworten.

Die Hamburger Staatsanwaltschaft wirft ihm versuchten Mord vor. Zudem ist er noch wegen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Verstößen gegen das Waffengesetz angeklagt.

Der Vorfall ereignete sich am 8. Februar dieses Jahres gegen 19.50 Uhr in der Nähe des S-Bahnhofs Neugraben. Der Angeklagte soll zusammen mit zwei weiteren Männern auf einen Mann eingeschlagen haben, um ihm seine Umhängetasche zu klauen. Mehrere Zivilbeamte beobachteten die Auseinandersetzung, gingen auf die Gruppe zu und gaben sich als Polizisten zu erkennen. Die Männer flüchteten daraufhin in Richtung der Straße Königswiesen.

Einer der Beamten forderte laut Anklage den 22-jährigen auf, sich nicht mehr zu bewegen. Dieser soll jedoch nicht stehen geblieben, sondern auf ihn zugerannt sein, woraufhin der Beamte Pfefferspray gegen ihn eingesetzt haben soll.

Mutmaßlicher Täter am S-Bahnhof Neuwiedenthal gefasst

Laut Anklage lief der junge Mann daraufhin zunächst weg, drehte sich jedoch kurz darauf wieder um und gab „plötzlich ohne Vorwarnung“ einen Schuss mit einer mit drei Patronen geladenen halbautomatischen Pistole auf den Polizeibeamten ab – aus einer Entfernung von rund sieben Metern. Der Beamte wurde nicht getroffen. Allerdings erwiderte er das Feuer und gab seinerseits zwei Schüsse auf den Mann ab, der wiederum mit zwei weiteren Schüssen in Richtung des Polizeibeamten reagiert haben soll.

Beide Männer blieben bei dem Schusswechsel unverletzt. Der Angeklagte flüchtete schließlich durch die Bahnhofsunterführung. Die Beamten leiteten eine sofortige Fahndung nach ihm ein, mit 20 Streifenwagen, Zivilfahndern, Motorradpolizisten, Einsatzkräften der Bundespolizei und dem Polizeihubschrauber „Libelle 1“.

22-Jähriger am Dienstag vor Gericht

Rund drei Stunden später wurde der mutmaßliche Täter im nahe gelegenen S-Bahnhof Neuwiedenthal aufgespürt. Er ließ sich widerstandslos festnehmen. Die Waffe wurde nach Polizeiangaben nicht bei ihm, sondern im Bereich des S-Bahnhofs Neugraben unter einem geparkten Wagen gefunden. Sie wurde als Beweismittel sichergestellt.

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Anschließend wurde er einem Untersuchungsrichter vorgeführt. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft. Am Dienstag wird ihm vor dem Hamburger Landgericht der Prozess gemacht.

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