Hamburger Hafen: Drogenmafia soll riesige Mengen Koks geschmuggelt haben
Im September 2024 gelang der Polizei ein großer Schlag gegen die Drogenmafia: In einer Lagerhalle in Rothenburgsort stellten sie einen Laster mit 2,1 Tonnen Kokain sicher. Mehrere Personen wurden festgenommen, als sie die Drogen gerade verladen wollten. Nur wenige Monate zuvor wurden 2,5 Tonnen Kokain geschmuggelt. Jetzt müssen sich elf Männer zwischen 22 und 60 Jahren vor Gericht verantworten.
Die Hamburger Staatsanwaltschaft wirft den Männern unerlaubte Einfuhr von Betäubungsmitteln in Tateinheit mit Beihilfe zum unerlaubten Handeltreiben mit Betäubungsmitteln vor.
Am 27. September 2024 präsentierten der Hamburger Zoll und die Polizei stolz ihren Fund der Öffentlichkeit: 2116 Kilogramm Kokain hatten die Beamten drei Tage zuvor in einem Container in einer Lagerhalle an der Straße Mühlenhagen in Rothenburgsort entdeckt.
Dorthin hatte ein Fahrer vom Containerterminal Altenwerder im Hamburger Hafen den Lkw mit der Lieferung aus Ecuador gebracht, anstatt den Kühlcontainer ordnungsgemäß zur Prüfanlage nach Waltershof zu bringen. Die Drogen waren in Bananenkisten versteckt, verpackt in handliche Pakete, die mit Folie umwickelt und mit Stickern (leicht bekleidete Frauen, „CR7“- und „Audi“-Schriftzüge) beklebt waren.

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Gerade als die Bande die Drogen umpacken und die Kisten mit der passenden Menge Bananen wieder auffüllen wollte – um so das durch die entnommenen Drogen fehlende Gewicht auszugleichen – schlugen die Fahnder zu. Die hatten die Männer nämlich durch einen Tipp von ausländischen Behörden schon seit Monaten im Visier und waren dem Lkw-Fahrer vom Hafen aus bis in die Lagerhalle gefolgt.
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Zehn Tatverdächtige wurden vor Ort festgenommen. In den folgenden zwei Tagen wurden noch zwei weitere Verdächtige ermittelt. Die sichergestellten Drogen sollen laut LKA-Chef Jan Hieber einen Wert von mehr als 100 Millionen Euro haben.
Kokainschmuggel im Hamburger Hafen: Elf Männer vor Gericht
Die Gruppe soll auch für einen noch größeren Kokainschmuggel im Mai 2024 verantwortlich sein. Laut Staatsanwaltschaft soll der Älteste der Angeklagten von einem Unbekannten angeworben worden sein, um die Abholung und den Weitertransport eines im Terminal Altenwerder ankommenden Containers aus Ecuador zu organisieren. Der Inhalt: 2520 Kilogramm Koks.

Der Mann, der zu diesem Zeitpunkt für ein auf die Vermietung und den Transport von Containern spezialisiertes Unternehmen tätig war, soll die Drogen am 16. Mai 2024 mit Hilfe von zwei eingeweihten Mitarbeitern zu einem unbekannten Ort in Hamburg gebracht haben.
Verbleib der Drogen bislang nicht geklärt
Dort wurde die Ladung laut Anklage von Unbekannten aus dem Container geholt. Wohin die Drogen gingen? Unklar. Laut Staatsanwaltschaft konnte der Verbleib bislang nicht geklärt werden. Ab Donnerstag muss sich die mutmaßliche Drogenbande vor dem Hamburger Landgericht verantworten. Die elf Angeklagten haben nach Angaben der Gerichtspressestelle jeweils zwei Anwälte. Die Große Strafkammer hat 36 Verhandlungstermine bis zum 25. November angesetzt.
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