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FC St. Pauli-Spieler Alberto G. bekommt die Rote Karte
  • Hier schickt der Schiedsrichter Alberto G. aus St. Paulis dritter Mannschaft vom Platz. (Archivbild)
  • Foto: Olaf Both

Amateurspieler des FC St. Pauli soll Gegner ins Krankenhaus geprügelt haben

Es waren unschöne Szenen, die sich bei Bezirksligaspiel zwischen dem HFC Falke und FC St. Pauli III im November 2022 ereigneten: Ein St.-Pauli-Spieler schlug einen gegnerischen Ersatzspieler brutal nieder, brach ihm die Augenhöhle. Jetzt geht der Fall vor Gericht.

Die Hamburger Staatsanwaltschaft wirft dem 28-jährigen Alberto G. vorsätzliche Körperverletzung vor. Zu der skandalösen Prügelattacke kam es am 12. November 2022 beim beim Spiel der Bezirksliga Nord zwischen dem HFC Falke und FC St. Pauli III.

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Dort kam es in der 30. Minute an der Eckfahne zu einer Rudelbildung, nachdem zuvor ein Zweikampf abgepfiffen worden war. Der eigentlich unbeteiligte Alberto G. ging auf den 31-jährigen Ersatzspieler Hendrik E. los, der sich gerade an der Seitenlinie mit seinen Mitspielern warmmachte. Laut Anklage versetzte G. dem 31-Jährigen mit der bandagierten Hand einen wuchtigen Faustschlag ins Gesicht. E. erlitt eine Gehirnerschütterung, einen Augenhöhlenbruch und einen Teilabbruch des linken Schneidezahns. Der Schiedsrichter verwies G. und drei weitere Akteure mit der Roten Karte des Platzes. Sein Verein suspendierte ihn vorläufig. Nach längerer Unterbrechung wurde die Partie später fortgesetzt. Falke siegte 3:0.

Sekunden nach dem Schlag liegt der getroffene Falke-Spieler (verdeckt) am Boden. Elbkick.tv
Sekunden nach dem Schlag liegt der getroffene Falke-Spieler am Boden.
Sekunden nach dem Schlag liegt der getroffene Falke-Spieler (verdeckt) am Boden.

Timo Oehlenschläger, Präsident des HFC Falke, zeigte sich nach dem Vorfall fassungslos. „Wir sind alle geschockt“, sagte er gegenüber dem „Hamburger Abendblatt“. „Hendrik muss sich bald einer Operation unterziehen. Er wird ein Implantat eingesetzt bekommen, damit er alle Funktionen seines Gesichts nutzen kann“, erklärte Oehlenschläger und fügte hinzu: „Wir alle müssen uns Gedanken machen, wie wir es schaffen, dass so etwas nie wieder vorkommt. Weder in der Zivilgesellschaft noch auf dem Fußballplatz!“

Prügel-Skandal beim FC St. Pauli: Amateurspieler vor Gericht

Auch der FC St. Pauli äußerte sich schockiert: „Der FC St. Pauli tritt für einen fairen sportlichen Wettstreit ein. Wir verurteilen übergriffiges Verhalten und Gewalt – unabhängig davon, ob gegen Spieler*innen unserer jeweiligen sportlichen Gegner oder gegen unsere eigenen“, erklärte der Verein in einer Stellungnahme gegenüber der MOPO.

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Das Sportgericht des Hamburger Fußballverbandes verhängte nach der Prügel-Attacke eine Strafe gegen Alberto G.: Vier Jahre Sperre (bis zum 30. Juni 2026). Daneben wurden weitere Sanktionen ausgesprochen. Ein St. Pauli- und einen Falke-Kicker erhielten eine Sperre von zwei Spielen. Auch Falkes Torwarttrainer bekam eine Geldstrafe aufgebrummt – wegen unsportlichen Verhaltens. Zudem wurden St. Paulis dritter Mannschaft drei Punkte abgezogen, wodurch sie die Tabellenführung in der Bezirksliga Nord an den SC Sperber abgeben musste.

Hendrik E. erstattete Anzeige gegen Alberto G.. Am Dienstag muss sich G. vor dem Hamburger Amtsgericht verantworten.

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