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Stefanie von Berg und Adil Yigit befestigen eine Erklärtafel am Kemal-Altun-Platzz
  • Gedenken: Bezirksamtsleiterin Stefanie von Berg und der Journalist Adil Yigit befestigen eine Erklärtafel am Kemal-Altun-Platz.
  • Foto: Florian Quandt

Gedenktafel in Hamburg: Späte Ehre für Kemal Altun

Es ist eine grüne Oase mitten in Altona: der Kemal-Altun-Platz am Ende der Ottenser Hauptstraße. Offiziell hat der Platz immer noch keinen Namen. Eine Gedenktafel erinnert nun aber an das Schicksal des türkischen Studenten, der sich vor 40 Jahren auf dramatische Art und Weise das Leben nahm.

Am Mittag wurde die Gedenktafel, die nun die Straßenschilder am Kemal-Altun-Platz ergänzen, von Bezirksamtsleiterin Stefanie von Berg und von dem Journalisten Adil Yigit als Vertreter einer Bürgerinitiative, die sich stets für die Benennung des Platzes nach Kemal Altun (1960-1983) eingesetzt hatte, enthüllt.

Neues Schild erinnert an das Schicksal des türkischen Asyl-Bewerbers

„Kemal Altun stürzte sich am 30. August 1983 aus dem Fenster des Verwaltungsgerichts Berlin in den Tod. Er war politischer Geflüchteter und hatte Angst vor der Auslieferung“, steht auf der Tafel. Dazu ein Foto des jungen Mannes, der zum Symbol für die rigide Asylpolitik der Regierung Helmut Kohls wurde.

Denn: Kemal Altun drohte nach einer Abschiebung der Folterkeller der damaligen türkischen Militärregierung. Sechs Monate nach seinem Tod wurde das auch vom Gericht anerkannt – und Altun posthum Asyl gewährt.

Name des Platzes ist bis heute nicht offiziell

Weil sich die Ereignisse in Berlin abspielten und der Bezug zur Hansestadt dünn war, lehnte der Hamburger Senat eine Benennung des Platzes nach Kemal Altun 2012 ab. Die Bezirksversammlung Altona beschloss dennoch, Straßenschilder mit dem Namen des Verstorbenen aufzustellen. Auch weil sich der Name längst in der Bevölkerung eingebürgert hatte.

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Offiziell ist der Name jedoch immer noch nicht. Auf Stadtplänen oder Online-Karten ist er bis heute nicht zu finden. Mit der Gedenktafel ist das Schicksal von Kemal Altun jetzt aber dennoch ein deutliches Stück sichtbarer geworden.

Adil Yigit freut sich: „Das Schild sorgt für Aufklärung. Und es ist ein Zeichen dafür, dass die Bürger Altonas den Namen des Platzes im Herzen empfangen haben.“

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