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HHLA-Mitarbeiter bei einem wilden Streik
  • Nachdem die Geschäftsführung der HHLA ihre Zustimmung zum Teilverkauf an MSC bekannt gemacht hatte, traten Mitarbeiter in einen wilden Streik.
  • Foto: Privat.

Eskalation im Hafen: Arbeiter stellen sich gegen eigene Vertreter

Die Bandagen werden härter: Nachdem die HHLA (Hamburger Hafen und Logistik AG) der streikenden Belegschaft vom Containerterminal Buchardtkai mit Rauswurf gedroht hat, haben die Hafenarbeiter nun einen Katalog mit brisanten Forderungen veröffentlicht. Die kämpferischen Männer und Frauen wollen den beschlossenen Teilverkauf des städtischen Hafenterminalbetreibers mit allen Kräften verhindern – und fordern ihre Vertreter im Aufsichtsrat dazu auf, ihre Zustimmung zu dem Deal zurückzunehmen.

„Die Wirtschaftssenatorin und der Senat haben uns, die wir die Arbeit im Hafen leisten, ignoriert und unsere Interessen mit Füßen getreten“, heißt es in der Erklärung der streikenden Kollegen. Statt sich direkt gegenüber den Beschäftigten zu äußern, habe die Politik nur mit „ausgewählten Funktionären“ gesprochen. Die erste Forderung lautet dann auch, dass die Politik den wütenden Beschäftigten Rede und Antwort steht, und zwar vor Ort: „Finanzsenator Herr Dressel oder Wirtschaftssenatorin Leonhard erklären ihre Bereitschaft, zu einem kurzfristigen Gespräch zum Containerterminal Burchardkai oder in eine andere Örtlichkeit im Hafen zu kommen.“

Hafenarbeiter: Keine Repressalien für die Streikenden

Außerdem sollen die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat ihre Zustimmung zu dem Deal mit der Schweizer Reederei MSC „öffentlich zurücknehmen“. Noch im November solle darüberhinaus eine konzernweite Betriebsversammlung stattfinden, in der ein neuer Beschluss über den Verkauf getroffen werden solle. Die letzte Forderung richtet sich an den Arbeitgeber der streikenden Belegschaft: Die HHLA solle auf alle Repressalien wegen des Streiks verzichten. Nach MOPO-Informationen haben bislang mindestens 50 Personen eine Abmahnung erhalten, weil es sich um einen „wilden Streik“ gehandelt habe. 

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Geht es nach dem Senat und der Schweizer Reederei, dann soll MSC mit 49,9 Prozent in den städtischen Hafenterminalbetreiber HHLA einsteigen. Die Stadt erhofft sich dadurch mehr Containerumschlag und Investitionen im schwächelnden Hafen. Opposition, Hafenarbeiter und die Gewerkschaft Verdi sehen den Deal kritisch und protestieren seit Wochen lautstark dagegen, aus Sorge, dass die neuen Miteigentümer die Rechte und Arbeitsbedingungen der Beschäftigten beschneiden werden.

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