Die Mega-Yacht „Luna“ liegt seit einem Jahr im Hamburger Hafen. Sie gehört dem Oligarchen Farkhad Akhmedov, der auf der EU-Sanktionsliste steht. (Archivbild)
  • Die Mega-Jacht „Luna“ liegt seit einem Jahr im Hamburger Hafen. Sie gehört dem Oligarchen Farkhad Akhmedov, der auf der EU-Sanktionsliste steht. (Archivbild)
  • Foto: dpa | Marcus Brandt

Erfolg für Fahnder: Zweite Oligarchen-Yacht muss in Hamburg bleiben

115 Meter lang ist die „Luna“, rund 500 Millionen US-Dollar soll der Bau der Luxusyacht ihren Ex-Besitzer Roman Abramovich einst gekostet haben. Seit November liegt das Schiff in Hamburg. Und das wird vorerst so bleiben: Das Bundeskriminalamt (BKA) hat den neuen Besitzer ausfindig gemacht und das Schiff aufgrund der Russland-Sanktionen festgesetzt.

Offiziell gehört die Luxusyacht „Luna“ einem Trust, also einer Treuhandgesellschaft, aus Liechtenstein. Dahinter soll der Oligarch Farkhad Akhmedov aus Aserbaidschan mit seiner Familie stecken – doch bislang war dies noch nicht vollständig geklärt. Dem BKA gelang nun allerdings, die Besitzverhältnisse hinter „Luna“ aufzudecken. Das bestätigte die Behörde auf MOPO-Nachfrage. Zunächst hatte die „Süddeutsche Zeitung“ darüber berichtet.

BKA legt Oligarchen-Yacht „Luna“ in Hamburg an die Kette

Und tatsächlich: Akhmedov ist den BKA-Recherchen zufolge der Eigentümer der auf der Lloyd-Werft in Bremerhaven gebauten „Luna“. Der 66-Jährige gilt als kremlnah und steht seit April auf der Sanktionsliste der Europäischen Union. Akhmedov sei „ein führender Geschäftsmann, der in Wirtschaftssektoren tätig ist, die eine wesentliche Einnahmequelle für die Regierung der Russischen Föderation darstellen“, heißt es in der EU-Begründung.


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„Die MS Luna unterliegt somit dem Sanktionsrecht“, teilte das BKA mit. Sie darf also „eingefroren“ werden, wie auch alle anderen Besitzgüter oder Vermögenswerte einer durch die EU sanktionierten Person. „Das Einfrieren führt danach jedenfalls zu einem Verfügungsverbot. Eine eingefrorene Sache darf nicht mehr veräußert, vermietet oder belastet werden“, erklärt die Behörde.

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Aus Senatskreisen erfuhr die MOPO, dass die „Luna“ zuletzt gar nicht fahrtüchtig gewesen sei. Die Gefahr, dass das Schiff Hamburg verlasse, habe demnach nicht bestanden. Ursprünglich gehörte die Luxusyacht Roman Abramovich, dem einstigen Geldgeber des FC Chelsea. 2014 erwarb Akhmedov das Schiff, musste es 2018 im Rahmen eines Rechtsstreits mit seiner Ehefrau Tatiana allerdings abgeben – zumindest offiziell.

In Hamburg ereilte zuletzt die „Dilbar“ ein ähnliches Schicksal. Auch im Falle der 2016 gebauten Luxusyacht blieben die wahren Besitzverhältnisse lange unklar, ehe das BKA die Schwester des kremltreuen Oligarchen Alisher Usmanov als Eigentümerin ermitteln konnte. Auch die „Dilbar“ wurde anschließend in Hamburg festgesetzt.

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