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Görtz
  • Eine Filiale des Hamburger Schuhhändlers Görtz (Symbolbild).
  • Foto: dpa

Ende einer Schuh-Dynastie: Hamburger Familie zieht sich endgültig aus Geschäft zurück

Erst vor kurzem gab das Hamburger Familienunternehmen „Görtz“ bekannt, fast die Hälfte der Filialen zu schließen. Jetzt folgt ein weiterer Schritt: Nach über 145 Jahren zieht sich die Familie aus dem Geschäft zurück.

Es ist ein großer Einschnitt für das einstige Familienunternehmen: 1875 gründete Johann Ludwig Görtz in Hamburg die Schuhhandelskette. Nun kündigt die Familie nach Informationen von „manager magazin“ den Rückzug aus dem Unternehmen an.

Vor allem die Pandemie machte dem Geschäft zu schaffen. Trotz Finanzspritze 2021 des Wirtschaftsstabilisierungsfonds vom Bund, waren Mutterfirma und zwei Tochterfirmen im September vergangenen Jahres zu Sanierungsfällen erklärt worden. Ende des Jahres folgte dann ein Insolvenzverfahren in Eigenverantwortung. Der Grund: Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung. Erst kürzlich verkündete der Geschäftsführer Frank Revermann die Schließung von 80 der insgesamt 160 Filialen in Deutschland und Österreich.

Krisensituation: Insolvenzverfahren für Görtz

Schuld an der Krisensituation des Unternehmens sei der Ukrainekrieg, veränderte Energiekosten, die hohe Inflation. Während das Unternehmen temporär mit 160 Filialen einen „dreistelligen Millionenumsatz“ erzielte, so „manager magazin“, sei es laut Unternehmen zu einer „enormer Kaufzurückhaltung in den Filialen und im Onlinegeschäft“ gekommen.

Bereits im Februar wurde von einem Privatinvestor gesprochen. Im März kündigte das Unternehmen im Rahmen der Sanierung dann Leonie und Burkhard von Wangenheim der Fürderhin GmbH als Investorenpaar an. Die neuen Investoren übernahmen zunächst nur einen Teil des Unternehmens.

Neue Investoren übernehmen Schuhhandelskette

Trotz der neuen Investoren lässt nun die Familie von ihren Unternehmensanteilen ab und verlässt damit das Unternehmen. Laut „manager magazin“ ist der Einstieg der Investoren der Hintergrund für den Ausstieg der Familie Görtz. In Zukunft übernehme die Fürderhin GmbH 100 Prozent des einstigen Familienunternehmens. Während Leonie Burkhard die Geschäftsführerin und Gesellschafterin der Fürderhin GmbH ist, ist Burkhard nur ein passiver Gesellschafter.

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Bereits von 2014 bis 2020 sei Burkhard von Wangenheim als Partner bei der Beteiligungsgesellschaft „Afinum“ an Görtz beteiligt gewesen: Diese hielten zu dem Zeitpunkt 40 Prozent der Unternehmensanteile inne, so „manager magazin“. Die Geschäftsführung dagegen soll auch in Zukunft bei Frank Revermann und Tobias Volgmann bleiben. (chc)

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