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Baustopp am Elbtower. Geht es nach dem angekündigten Rückzug von René Benko weiter?
  • Benkos Signa Prime wird abgewickelt – was heißt das für den Elbtower?
  • Foto: Patrick Sun/picture alliance/MOPO Collage

Elbtower-Baustopp: Stadt Hamburg ist überzeugt – es geht bald weiter!

Seit fast zwei Wochen stehen die Bauarbeiten an Hamburgs umstrittenster Baustelle, dem Elbtower, still. Die verantwortliche Signa-Gruppe des österreichischen Milliardärs René Benko gibt zudem seit Wochen keine Stellungnahmen zur wirtschaftlichen Situation ab. Die Stadt Hamburg ist überzeugt, dass es bald weitergeht. Laut abgeschlossenem Vertrag muss der Rohbau bis zu einem bestimmten Zeitpunkt fertig gestellt werden – sonst drohen dem Unternehmen Strafen.

Der Projektentwickler Signa habe „mitgeteilt, dass es sich nur um eine kurzfristige Bauunterbrechung handelt und die Arbeiten zügig fortgeführt werden sollen“, teilte ein Sprecher der Stadtentwicklungsbehörde mit. „Sollte die Bautätigkeit zeitnah wieder aufgenommen werden, entspricht der Baufortschritt nach wie vor dem vereinbarten Zeitplan.“ Auf Medien-Anfragen hatte das Unternehmen seit Wochen nicht reagiert. Das mit dem Rohbau beauftragte Bauunternehmen „Lupp“ hatte der MOPO allerdings noch vor ein paar Tagen mitgeteilt, dass die Arbeiten in dieser Woche erst einmal nicht wieder aufgenommen werden würden.

Elbtower: Seit fast zwei Wochen gibt es einen Baustopp

Nach dem Kaufvertrag, den Signa mit der Stadt Hamburg geschlossen hat, müsse der Rohbau innerhalb von 52 Monaten nach Beginn des Bauvorhabens und nach Erhalt der Baugenehmigung fertiggestellt werden. „Da der Grundstückskaufvertrag, wie bei Verträgen dieser Art üblich, einen zeitlichen Puffer vorsieht, fällt eine Vertragsstrafe an, wenn die Fertigstellung des Rohbaus nicht innerhalb von 61 Monaten erfolgt“, so der Sprecher. Die Baugenehmigung für das von Signa auf 950 Millionen Euro Baukosten taxierte Projekt war im März 2022 erteilt worden. Demnach müsste der Rohbau bis Mitte 2026 stehen.

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Aus den vertraglich vereinbarten monatlichen Signa-Berichten an den Senat über den Projektfortschritt sei eine „Bauunterbrechung nicht ersichtlich“ gewesen, teilte der Sprecher weiter mit. „Eine gesonderte Information zur Bauunterbrechung durch die Signa erfolgte nicht.“ Vielmehr habe die Stadt die Signa Ende Oktober „formal zur Stellungnahme aufgefordert“ und drei Tage später eine Antwort erhalten.

Stadt äußert sich nicht zur wirtschaftlichen Lage der Signa

Zu Hintergründen der Bauunterbrechung äußerte sich der Sprecher der Stadtentwicklungsbehörde nicht. Es habe bislang keine Mitteilung über eine wirtschaftliche Verschlechterung gegeben. „Zu darüber hinausgehenden Spekulationen oder Berichten, die sich auf die finanzielle oder wirtschaftliche Lage des Käufers oder von Signa insgesamt beziehen, äußert sich die Stadt Hamburg nicht.“ Signa Real Estate gehört zur Signa-Holding des österreichischen Milliardärs René Benko. In den letzten Wochen gab es immer mehr Berichte über immer mehr Schulden des Firmengeflechts – zuletzt hatten die Investoren sogar den Rückzug Benkos gefordert.

Das Hochhaus am östlichen Rand der Hamburger Hafencity, einem der größten europäischen Stadtentwicklungsprojekte, soll mit 65 Etagen und 245 Metern Höhe nach dem Commerzbank-Turm und dem Messeturm in Frankfurt das dritthöchste Hochhaus Deutschlands werden. (aba/dpa)

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