Drogenkrieg eskaliert: Zwei Brüder nach Schüssen in Phoenix-Viertel vor Gericht
Im Oktober vergangenen Jahres riefen Anwohner die Polizei, nachdem Schüsse durch einen Harburger Hinterhof hallten. Zwei Männer wurden dabei schwer verletzt. Vermutlich waren Revierkämpfe im Zusammenhang mit Drogengeschäften der Auslöser. Wochen später nahm die Polizei ein Bruderpaar als mutmaßliche Täter fest. Jetzt stehen die beiden Männer vor Gericht.
Die Hamburger Staatsanwaltschaft wirft den 28 und 33 Jahre alten Männern gemeinschaftlich versuchter Totschlag in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung in zwei Fällen sowie Verstöße gegen das Waffengesetz vor.
Rückblick: Es war der Abend des 26. Oktober 2023. In einem Hinterhof an der Konsul-Renck-Straße im Harburger Phoenix-Viertel trafen gegen 23.30 Uhr die beiden Brüder auf zwei weitere Männer (28 und 29 Jahre alt). Es kam zum lautstarken Streit. Vermutlich ging es um Drogengeschäfte.
Harburger Phoenix-Viertel: Zwei Brüder nach Schüssen auf Männer vor Gericht
Plötzlich soll der ältere der Brüder eine Schusswaffe Kaliber 9 mm gezogen, damit auf den 28-Jährigen gezielt und abgedrückt haben. Sein Kumpel floh in einen nahegelegenen Kiosk an der Wilstorfer Straße. Die beiden Brüder verfolgten ihn. Während der Ältere auf ihn schoss, soll der Jüngere auf ihn eingeschlagen haben. Er traktierte ihn laut Anklage mit mindestens 29 Faustschlägen und Fußtritten. Erst als ein Zeuge eingriff, sollen die Brüder von ihm abgelassen haben. Schwer verletzt wurde der Mann später per Rettungswagen ins Krankenhaus nach St. Georg transportiert.
Die Polizei suchte mit einem Großaufgebot nach den Flüchtigen. Die Beamten bekamen Hinweise auf einen weißen Mercedes, den sie kurz darauf in Harburg vor einem Krankenhaus antrafen. Darin saßen drei Männer, einer von ihnen der 28-Jährige, auf den im Hinterhof geschossen wurde. Er hatte eine Oberschenkelfraktur und eine Bauchverletzung. Die Polizei nahm die beiden unverletzten Fahrzeuginsassen zunächst fest, ließ sie jedoch wenig später mangels Tatverdacht wieder laufen.
Anfang Dezember dann folgten die Festnahmen. Beamte des Sondereinsatzkommandos durchsuchten die Wohnungen der zwei tatverdächtigen Brüder sowie eine Kneipe in Heimfeld an der Stader Straße. Hierbei stellten die Ermittler umfangreiche Beweismittel, unter anderem eine scharfe Schusswaffe und dazugehörige Munition in verschiedenen Verstecken, ein hochwertiges Auto, Bargeld und Drogen sicher.
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Ab Donnerstag müssen sich die beiden Brüder vor dem Hamburger Landgericht verantworten.