• Die Zahl der Ausbildungsplätze ist in Hamburg drastisch zurückgegangen (Symbolbild).
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Drastischer Rückgang: Immer weniger Ausbildungsplätze in Hamburg

Wie schon in den vergangenen Jahren ist das Angebot an Ausbildungsplätzen in Hamburg weiter zurückgegangen. Durch die Corona-Pandemie verschlechterte sich die Situation für Azubis merklich – nun fordert der Gewerkschaftsbund eine Umstrukturierung des Marktes.

Im Vergleich zum Vorjahr sank das Angebot an Ausbildungsplätzen um neun Prozent auf nun 8.084 Plätze – im Vergleich zum Mai 2019 ist es sogar ein Rückgang um 21 Prozent. Damals gab es noch über 10.000 Plätze.

Hamburg: Zahl der Ausbildungsplätze sinkt

„Das sinkende Ausbildungsangebot der Betriebe in Hamburg ist alarmierend, dadurch werden die Zukunftsperspektiven junger Menschen verbaut. Arbeitgeber und Politik müssen jetzt alle Möglichkeiten ergreifen, diesen Trend umzukehren“, erklärte Katja Karger, Hamburger Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) .  

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Der starke Rückgang des Ausbildungsplatzangebotes sei nicht nur durch die Pandemie zu erklären, so Karger. Schon vor Corona hatte Hamburg im bundesweiten Vergleich die niedrigste Ausbildungsquote. Laut Zahlen des Bundesinstituts für Berufliche Bildung aus dem Jahr 2019 bildeten damals nur 17 Prozent der Hamburger Betriebe aus.

Gewerkschaftsbund fordert Umstrukturierung des Ausbildungsmarktes

Finanzielle Unterstützungsangebote durch den Bund wirke nicht, so Karger. Es brauche nachhaltige Maßnahmen, um den Ausbildungsmarkt neu zu ordnen und um Perspektiven für junge Leute zu schaffen.

„Notwendig ist eine umlagefinanzierte Ausbildungsgarantie. Von ausgebildeten Fachkräften profitieren schließlich alle Unternehmen, also müssen sich endlich auch alle an der Finanzierung beteiligen“, forderte Krager. Mit den Geldern der Umlage sollen demnach insbesondere die Anzahl und die Qualität der betrieblichen Ausbildungsplätze gesteigert wird.

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„Es ist verheerend, wenn junge Leute mit Frust ins Berufsleben starten, weil sie keinen Ausbildungsplatz finden. Warteschleifen und Übergangsmaßnahmen führen nur zu Resignation. Wer dann aufgibt, landet schnell im Niedriglohnsektor mit schlechten Arbeitsbedingungen. So treiben wir die weitere soziale Spaltung der Gesellschaft voran“, ergänzte Lars Geidel Sprecher der DGB-Jugend Hamburg. (mp)

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