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Melanie Leonhard (SPD), Senatorin für Wirtschaft und Innovation, spricht während eines Pressetermins zur Fertigstellung des Tidegebiets Kreetsand.
  • Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) bei einem Pressetermin. (Archivbild)
  • Foto: picture alliance/dpa/Georg Wendt

So geht es jetzt mit der Köhlbrandbrücke weiter

Nach dem vorläufigen Stopp der Tunnellösung will Hamburgs Wirtschaftsbehörde voraussichtlich Anfang 2024 Pläne für einen anderen Ersatz der Köhlbrandbrücke vorlegen. Ob stattdessen eine neue Brücke kommt, bleibt erstmal unklar. Trotz der Verzögerungen will die Wirtschaftssenatorin keine Schuldigen ausmachen.

„Wir wollen gerne zum Ende des Jahres relativ weit sein mit einer indikativen Brückenplanung als Alternative, so dass wir dann eine informierte Entscheidung treffen können“, sagte Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) am Dienstag. Die Entscheidung träfen dann der Bund und die Hansestadt gemeinsam.

Ein Tunnel könnte schlicht zu teuer werden

Leonhard betonte: „Es ist überhaupt nicht ausgeschlossen, dass es dann am Ende womöglich doch eine Tunnellösung wird – aber dann wissen alle, die das dann entscheiden, wie die sich verhält kosten- und aufwandstechnisch zu einer Brückenlösung.“

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Eigentlich war der Bau eines Tunnels zur Verbindung von östlichem und westlichem Hafenteil bereits beschlossene Sache. Er sollte die Brücke, die mit einer Durchfahrtshöhe von gut 50 Metern künftigen Anforderungen nicht mehr entspricht, 2036 ersetzen. Inklusive der notwendigen 35 zusätzlichen Ingenieurbauwerke würde der Tunnel, der 5,40 Meter tiefer gebohrt werden müsste, nun jedoch mehr als 5,3 Milliarden Euro kosten, hatte Leonhard in einem Schreiben an die Bürgerschaft mitgeteilt und das Vorhaben vorerst gestoppt.

Bei Großprojekten dieser Art gibt es eine Reihe mahnender Beispiele

Die seit Jahren andauernden Planungen für die Querung haben nach Senatsangaben bereits 56 Millionen Euro gekostet. Schuldige wollte Leonhard nicht ausmachen. Die Bürgerschaft habe 2018 relativ einmütig Planungen für einen Tunnel in Auftrag gegeben. Das sei im vergangenen Haushalt noch einmal bekräftigt worden.

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„Jetzt liegen die Ergebnisse der Vorplanung dieser Bohrtunnelvariante vor“, sagte Leonhard. Und demnach würde der Bau nun komplizierter und teurer als erwartet. Da sei es ganz normal, innezuhalten und noch einmal nachzudenken. Ein Umstand, der bei der Elbphilharmonie, dem Bahnprojekt Stuttgart21 und dem Hauptstadtflughafen BER auch sinnvoll gewesen wäre, sagte Leonhard.

Senatorin: Lebensdauer dieser Brücken ist begrenzt

Die bestehende Brücke einfach zu sanieren ist für die Senatorin keine Lösung. Die Lebensdauer von Brückenbauwerken dieser Bauart und dieses Baujahrzehnts sei begrenzt und Sanierungsarbeiten wären extrem teuer.

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Zudem sei sie nicht auf das heutige Verkehrsaufkommen auf der Brücke ausgelegt und sei zudem zu niedrig für sehr große Schiffe. „Deswegen ist die Option nicht völlig unmöglich, dass man sie erhält, aber es ist nicht realistisch und es ist wirtschaftlich vor allem gar nicht sinnvoll“, sagte Leonhard. (mp/dpa)

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