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Stadtpark Hamburg
  • Von Krawallen und Unruhen ist nichts zu sehen – der Stadtpark in Hamburg bleibt am Freitagabend ungewöhnlich ruhig.
  • Foto: Marius Röer

Ärger am Mühlenkamp, verdächtiger Eistee im Stadtpark

Der Geruch von knusprigem Fleisch über glühender Kohle zieht in die Nase und macht Lust auf eine Bratwurst. Kleine Gruppen grillen und spielen auf der Wiese des Hamburger Stadtparks. Ein paar junge Menschen genießen das letzte Bier, bevor das neue Alkoholverbot um 21 Uhr in Kraft treten wird. Im Park wird es an diesem Freitag ruhig sein, anderswo in Hamburg gibt es mehr Ärger. Die MOPO war in der Stadt unterwegs.

Die Wiese ist umringt von Hundertschaften der Polizei. Beamt:innen patrouillieren auf den Gehwegen. Mehrere Einsatzkräfte gehen über die Wiese und behalten die Besucher:innen fest im Blick. In den vergangenen Wochen haben Tausende im Hamburger Stadtpark Partys gefeiert – ohne Abstand, Masken und mit viel Alkohol, also ohne Rücksicht auf geltende Corona-Regeln. Der Stadtpark sei zuletzt in den Fokus geraten „durch das aggressive und strafrechtlich relevante Verhalten junger Menschen“, so Polizeipräsident Ralf Martin Meyer. Die Konsequenz: ein Alkoholverbot, das seit Freitag gilt.

Im Stadtpark wurde im September 2020 eine Schülerin von mehreren Männern vergewaltigt (Symbolbild) Marius Röer
Die Einsatzkräfte haben die Besucher:innen auf der Wiese im Blick.
Die Einsatzkräfte haben die Besucher:innen auf der Wiese im Blick.

Stadtpark Hamburg: Alkoholverbot ab 21 Uhr

Bereits am frühen Abend weisen die Einsatzkräfte die Parkbesucher:innen auf das neue Verbot hin. „Die Menschen reagieren verständnisvoll und einsichtig auf die neue Regel“, sagen die Polizeibeamten. „Alle wussten bereits, dass das Bier ab 21 Uhr verschwinden muss“.

Kurz danach ist es so weit, die Bierdosen verschwinden in den Taschen wie die Sonne hinter den Bäumen. Dort, wo an den vergangenen Wochenenden die Partys eskalierten, herrscht am Freitagabend eine nahezu romantische Stimmung.

Die Wiese wird dennoch immer leerer. „Anfangs haben wir circa 220 Leute auf der Wiese gezählt. Jetzt sind es vielleicht noch 100“, sagt ein Polizeibeamter.

Hamburg: Hundertschaften der Polizei am Stadtpark

Die Beamt:innen kontrollieren die letzten verbliebenen Gruppen auf der Grünfläche. Verstöße gibt es kaum. Als müssten sie sich selbst etwas Arbeit beschaffen, kontrollieren die Polizist:innen den Eistee-Tetra-Pak eines jungen Mannes. Drei Einsatzkräfte schnuppern gemeinsam, dann sind sie sich einig: „Es riecht nach Alkohol.“ Erwischt. Der junge Mann zeigt sich uneinsichtig und diskutiert mit den Beamt:innen. Die Aktion kostet ihn 300 Euro.

Polizeibeamter riecht an einer Eistee-Packung. Er stellt Alkoholgeruch fest. Marius Röer
Polizeibeamter riecht an einer Eistee-Packung. Er stellt Alkoholgeruch fest.
Polizeibeamter riecht an einer Eistee-Packung. Er stellt Alkoholgeruch fest.

Rund eineinhalb Kilometer weiter bilden sich Trauben von Menschen. Auf dem Mühlenkamp wird gecornert. Mehrere Gruppen stehen auf der Brücke, stillen ihren Alkoholdurst, es ist laut. Die Polizei wird später twittern, dass es zu zahlreichen Beschwerden der Anwohner gekommen ist. Die Beamten sprechen Platzverweise aus.

Am Mühlenkamp wird gecornert – ganz zum Leid der Anwohner. Marius Röer
Mühlenkamp Hamburg cornern
Am Mühlenkamp wird gecornert – ganz zum Leid der Anwohner.

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Ansonsten gibt es keine Krawalle, keine Unruhen – am Freitagabend bleibt es friedlich in Hamburg. Die meisten jungen Leute halten sich an das neue Alkoholverbot im Hamburger Stadtpark. Die Polizei spricht von einem ungewöhnlich ruhigen Einsatz.

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