Tausende demonstrieren in Hamburg für Aufnahme von Menschen aus Afghanistan
In Hamburg haben am Sonntag Tausende Menschen für die Aufnahme bedrohter Menschen aus Afghanistan demonstriert. Bundesweit gab es weitere Aktionen.
Aufgerufen zu dem Protest hatte unter dem Motto „Afghanistan: Verantwortung übernehmen – Aufnahme jetzt!“ ein Bündnis von Hilfsorganisationen, darunter Seebrücke, Pro Asyl und der Flüchtlingsrat Berlin.
Hamburg: Demonstration für Aufnahme von Afghanen
In Hamburg demonstrierten nach Angaben der Flüchtlingsorganisation Seebrücke am Sonntag rund 3000 Menschen, die Polizei sprach von rund 2500 Teilnehmern. In Kiel machten sich mehrere Hundert Menschen dafür stark, gefährdeten Menschen in Afghanistan zügig zu helfen. Bereits am Samstag hatten mehrere Hundert Demonstranten in niedersächsischen Städten sichere Fluchtwege für gefährdete Menschen aus Afghanistan gefordert. Auch in Frankfurt am Main wurde protestiert.
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In Berlin versammelten sich im strömenden Regen Hunderte Demonstranten vor dem Bundeskanzleramt. Redner verlangten unter anderem ein schnelles Ausfliegen von Ortskräften der Bundeswehr, Menschenrechtsaktivisten, Frauenrechtlerinnen, Wissenschaftlerinnen und Sportlerinnen. Die Berliner Polizei sprach von rund 1700 Teilnehmenden. Darunter waren viele junge Leute und Frauen. Sie zogen am Nachmittag mit Regenschirmen durch das Regierungsviertel zum Auswärtigen Amt.
Afghanistan-Demonstration in Berlin: „Ihr habt versagt“
Ein afghanischer Redner ist nach eigenen Angaben vor fünf Tagen vor dem Auswärtigen Amt in den Hungerstreik getreten. Er sagte, dass sein Bruder in Afghanistan neun Jahre lang für die Bundeswehr gearbeitet habe.
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Deutschland habe seinen Bruder sowie dessen Frau und Kinder im Stich gelassen. „Die werden geschlachtet.“ Auf einem anderen Transparent ist in großen Lettern zu lesen: „Ihr habt versagt“. (mp/dpa)