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Iran
  • Hourvash Pourkian ist eine von drei Initiatoren der Demo am kommenden Samstag.
  • Foto: Olaf Wunder

Demo geplant: Jetzt kommt der Aufstand gegen die Islamisten

Die Islamisten-Demo vom vergangenen Samstag schlägt immer höhere Wellen. Nicht nur, dass inzwischen Politiker praktisch aller Parteien das Verbot der islamistischen Gruppierung „Muslim Interaktiv“ fordern. Auch liberale Muslime sind aufgebracht und wütend – und wollen nun ebenfalls auf die Straße gehen. Für den kommenden Samstag ist eine Kundgebung angemeldet, wieder auf dem Steindamm in St. Georg – aber für die freiheitlich-demokratische Grundordnung, gegen Islamismus und gegen Antisemitismus. Alle Demokraten sind aufgerufen, mitzumachen.

Ali Toprak (55), Vorsitzender der Kurdischen Gemeinde Deutschland, hatte am Sonntag spontan die Idee – und sofort haben sich ihm zwei Vereine angeschlossen: der Verein Kulturbrücke e.V. der iranischen Oppositionellen Hourvash Pourkian (65) und der Verein Säkularer Islam Hamburg, in dessen Vorstand die Soziologin Necla Kelek (66) sitzt.

Ali Toprak ist Vorsitzender der Kurdischen Gemeinde Deutschland und Hamburger CDU-Politiker. Patrick Sun
Ali Toprak
Ali Toprak ist Vorsitzender der Kurdischen Gemeinde Deutschland und Hamburger CDU-Politiker.

„Das Gefasel vom Kalifat darf sich die Zivilgesellschaft nicht bieten lassen“

Ali Toprak zur MOPO: „Die Islamisten faseln was von Kalifat und Scharia – das sollten wir uns als Zivilgesellschaft nicht gefallen lassen. Deshalb wollen wir an derselben Stelle wie die Islamisten für die Demokratie auf die Straße gehen – und wir laden Gewerkschaften, Kirchen, Parteien und Verbände ein, sich uns anzuschließen.“

Toprak erinnert an die Großdemonstrationen gegen Rechts vor einigen Monaten: „Damals gingen Hunderttausende auf die Straße. Das war gut, aber richtete sich nur gegen deutschen Rechtsextremismus. Doch wir haben auch einen migrantischen Rechtsextremismus, der beispielsweise im Gewand des Islamismus daherkommt. Extremismus ist ein 360-Grad-Problem. Wir müssen jede Form von Extremismus bekämpfen.“

Auf der Demo von „Muslim Interaktiv“ wurde die Einführung eines Kalifats gefordert. NewsArt
Männer halten Schilder hoch: „Das Kalifat ist die Lösung“
Auf der Demo von „Muslim Interaktiv“ wurde die Einführung eines Kalifat gefordert.

Toprak kritisiert, dass linksliberale Kreise den Islamismus viel zu lange verharmlost hätten. Als er, Toprak, bereits vor zwei, drei Jahren einen Strafantrag gegen das Islamische Zentrums Hamburg (IZH) beim Generalbundesanwalt gestellt habe, sei er von Rot-Grün allein gelassen worden. „Jetzt, wo es politisch opportun ist, sind mit einem Mal alle dafür, die Blaue Moschee zu schließen.“

„Wir dürfen das Thema Islamismus nicht länger den Rechtspopulisten überlassen“

Toprak weiter: „Wenn Demokraten nicht Flagge zeigen gegen Islamisten, dann tun es die falschen Leute. Das Thema Islamismus wurde lange den Rechtspopulisten überlassen. Damit haben wir die AfD nur stark gemacht.“ Damit müsse jetzt Schluss sein, deshalb rufe er die „Demokraten aller Couleur“ auf, am kommenden Samstag mit dabei zu sein. Ein Sozialdemokrat hat seine Teilnahme schon zugesagt: Kazim Abaci (58), migrationspolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion. „Ich unterstütze die Kundgebung“, sagte er der MOPO.

Toprak ist einer von zwei Vorsitzenden im CDU-Landesfachausschuss Soziales und Integration. Die Demo am kommenden Samstag findet von 13 bis 15 Uhr auf dem Steindamm in St. Georg statt.

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