Verdacht der Kindesentführung: Anklage gegen Christina Block und Gerhard Delling!
An Neujahr 2024 wurden zwei Kinder der Hamburger Steakhaus-Erbin Christina Block (51) aus Dänemark nach Deutschland entführt. Die Hintergründe der Tat liegen bislang im Dunkeln. Jetzt hat die Hamburger Staatsanwaltschaft Anklage gegen Christina Block und sechs weitere Personen erhoben. Unter den Angeklagten ist auch Blocks Lebensgefährte, der TV-Moderator Gerhard Delling (66).
Wie die Anklagebehörde am Freitag mitteilte, bestehe der Verdacht der Entführung zweier Kinder aus Dänemark in der Nacht zum 1. Januar 2024. Neben Christina Block sind auch ein 62-jähriger Deutscher und ein 35-Jähriger israelischer Staatsangehöriger angeklagt. Der Mann war im vergangenen Jahr auf Zypern festgenommen worden und sitzt seit November 2024 in Hamburg in Untersuchungshaft.
Auch TV-Moderator Gerhard Delling (66), der Lebensgefährte von Christina Block, muss sich zusammen mit zwei weiteren Personen aus dem privaten Umfeld sowie dem Leiter eines Hamburger Sicherheitsunternehmens wegen des Verdachts der Beihilfe verantworten.

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„Drei von ihnen sollen gemeinsam eine schwere Entziehung Minderjähriger, eine gefährliche Körperverletzung und eine Freiheitsberaubung, zwei Personen darüber hinaus eine schwere Misshandlung von Schutzbefohlenen begangen haben. Den übrigen vier Personen werden jeweils Beihilfehandlungen vorgeworfen“, sagte Oberstaatsanwältin Mia Sperling-Karstens. Nach fünf weiteren mutmaßlichen Entführern werde noch gefahndet.
Neben Christina Block auch Gerhard Delling angeklagt
Die Unternehmerin Christina Block und ihr Ex-Mann streiten seit Jahren um das Sorgerecht für die beiden jüngeren ihrer vier Kinder im Alter von etwa 11 und 14 Jahren. Sie leben seit August 2021 bei ihrem Vater in Dänemark, obwohl das Hanseatische Oberlandesgericht in Hamburg das Aufenthaltsbestimmungsrecht im Oktober 2021 vorläufig auf die Mutter übertragen hatte. Damals hatte der Vater die beiden nach einem Wochenendbesuch nicht mehr an die Mutter zurückgegeben. Hensel wurde von der Staatsanwaltschaft Hamburg deshalb am 12. Mai 2023 wegen Entziehung Minderjähriger angeklagt. Gegen ihn ist deshalb ebenfalls ein Verfahren vor dem Landgericht Hamburg anhängig.
Die beiden damals zehn- und dreizehnjährigen Kinder Theodor und Klara waren in der Silvesternacht von Unbekannten nach Deutschland gebracht worden. Christina Block hatte bislang immer bestritten, etwas mit der Entführung der Kinder zu tun gehabt zu haben.

Doch nach Ansicht der Staatsanwaltschaft soll sie es gewesen sein, die dem 62-jährigen Mitangeklagten den Auftrag erteilt hat, die Kinder zu entführen. Der 35-jährige Israeli und fünf weitere Personen sollen dem Vater der Kinder in der Silvesternacht aufgelauert, ihn zusammengeschlagen, die beiden Kinder in ein Auto gezerrt und sie nach Deutschland gebracht haben.
TV-Moderator Gerhard Delling soll Rückkehr koordiniert haben
Während eines Fahrzeugwechsels im deutsch-dänischen Grenzbereich soll den Kindern mit Tape-Band der Mund zugeklebt, die damals 13-Jährige Tochter soll außerdem an den Händen gefesselt worden sein. Mit einem Wohnmobil gelangte die Gruppe schließlich nach Baden-Württemberg, wo die Kinder bis zum Eintreffen der Mutter am 2. Januar 2024 gegen ihren Willen festgehalten wurden. Warum genau hierhin, bleibt offen.
Gerhard Delling soll die Anreise der Mutter am 2. Januar nach Baden-Württemberg organisiert und ihre anschließende Rückkehr mit den Kindern zu ihrer Wohnanschrift nach Hamburg koordiniert haben. Hierbei sollen auch zwei mitangeklagte Bekannte des Paares behilflich gewesen sein. Delling steht zudem im Verdacht, gegenüber Kriminalbeamten falsche Angaben gemacht zu haben.
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Der mitangeklagte Sicherheitsunternehmer soll für eine Bewachung des Hamburger Anwesens gesorgt haben, um eine spätere Flucht der Kinder zu verhindern. Hinreichenden Tatverdacht gegen Eugen Block, den 84-jährigen Großvater der Kinder, ließ sich indes nicht feststellen, heißt es. „Dieser soll zwar schon zuvor mehrere Sicherheits- und Beratungsunternehmen im Zusammenhang mit dem Sorgerechtsstreit seiner Tochter kontaktiert haben. Der Nachweis einer konkreten Beteiligung an den hier verfahrensgegenständlichen Ereignissen ließ sich jedoch nicht führen“, so Sperling-Karstens. Dasselbe gelte für den zunächst ebenfalls in Verdacht geratenen 46-jährigen Onkel der Kinder. Auch der Verdacht gegen vier weitere Personen, die in den Ankauf des Wohnmobils verwickelt waren und den mutmaßlichen Entführern mit den Kindern Unterschlupf in Baden-Württemberg gewährten, hätte sich nicht erhärtet. Laut Staatsanwaltschaft haben sie nichts von den Tathintergründen gewusst.
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Die Entführung der Block-Kinder hatte bundesweit Schlagzeilen gemacht. Mehrfach hatte die Polizei danach das familieneigene Fünf-Sterne-Hotel „Grand Elysée“ (Rotherbaum) durchsuchen lassen. Hie soll Christina Block ihre Helfer unter Aliasnamen zwecks Planung und Durchführung des Vorhabens kostenlos einquartiert haben. Auch das Wohnhaus von Christina Block in Ohlsdorf sowie die Firmenzentrale der Block-Gruppe in Langenhorn wurden durchsucht.
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